Matthias Held, Organisator
Matthias Held studierte an der Münchner Kunstakademie. Nach seinem Umzug nach New York war er Partner der Produzentengalerie LOK, 1995 gründete er dort eine Medienagentur. Seit 2010 lebt Held in Berlin und hat seitdem 18 Ausstellungen mit international renommierten Künstlern in wechselnden Räumen organisiert.
Christiane Meixner: Herr Held, Sie organisieren seit 2010 in Berlin Ausstellungen. Erst haben Sie in Ihrer Wohnung, dann an wechselnden Orten Arbeiten von Rosemarie Trockel, John Bock, Manfred Pernice oder Saadane Afif gezeigt. Trotzdem möchten Sie nicht Kurator genannt werden. Weshalb?
Matthias Held: Ich vermeide die Rolle des Kurators, um mich komplett zurückzunehmen und die Künstler sprechen zu lassen. Um ihnen den Raum zu geben, den ein Kurator wie Nicolas Bourriaud ihnen weggenommen hat. Künstler können sich am besten selbst beurteilen und wissen genau, welche Strategien anzuwenden sind. Insofern höre ich ihnen am liebsten zu. Es gibt aber für jedes Projekt eine Art Reizwort, aus dem heraus ich die Ausstellungen gemeinsam mit den Künstlern entwickle. Das ist ein Prozess und die Partizipation der Künstler ausschlaggebend.
Nach welchen Kriterien laden Sie die Künstler ein?
Ich stehe in regem Austausch mit Künstlern, die hier in Berlin leben und durch die sich immer wieder neue Kreise aufmachen.
Und woher stammen die sogenannten Reizwörter?
Das sind Themen, die in der Luft liegen und sich manchmal mehr zufällig verdichten. Es gab im vergangenen Jahr zum Beispiel ein Gespräch mit einem Freund über die Nahtstelle, an der sich das Narrative formalisiert oder umgekehrt das Formale narrativ wird. Daraus entstand die Idee, mit Andy Hope 1930 zu…