Renate Puvogel
Matthew McCaslin
“Works – Sites”
Kunstmuseum St. Gallen, 24.1. – 19.4.1998
Orange County Museum of Art, Newport Beach, 23.5. – 13.9.1998
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, 6.7. – 23.8.1998
Kunstverein Freiburg im Marienbad, 20.11.1998 – 10.1.1999
Die grandiose Ausstellung “Out of Action – Between Performance and Sculpture” in Los Angeles handelt von bedeutenden Kunstströmungen der 60er und 70er Jahre, bei welchen eine Aktion schließlich ein dreidimensionales Objekt als entscheidenden Faktor hervorbringt. Für den 1957 in Bayshore geborenen Künstler Matthew McCaslin lautet die Fragestellung, der Entwicklung von Kunst und Technik entsprechend, eher umgekehrt: Wie läßt sich einer statischen Skulptur Bewegung beibringen. Da das Moment des Prozesshaften aber nicht mehr von Menschenhand ausgehen muß, sondern von technischen Geräten und Neuen Medien bewerkstelligt werden kann, kommt es zu einem zeitlichen und räumlichen Nebeneinander, ja Miteinander von Statik und Bewegung, von Skulptur und bewegtem Bild bzw. Energiefluß. Monitore, Uhren, Lampen und Kabel übernehmen das Skulpturale, Bewegung von Bild und Klang wird in skulptural sichtbaren Elementen mittels elektrischer Energie erzeugt. Diese Art des Ineinandergreifens kommt in nahezu allen Objekten und Installationen McCaslins zum Tragen.
In dieser Ausstellung hat McCaslin sein bis dahin bekanntes Repertoire erweitert und in die von Technik bestimmten Installationen natürliche Prozesse mit einbezogen. Seine ursprüngliche Idee, bei seiner zentralen Installation “Horn of Plenty” Monitore unmittelbar auf Ballen von Stroh zu plazieren, scheiterte an feuerpolizeilichen Vorsichtsmaßnahmen. Die Lösung, zu der es dann kam, erweist sich aber als ungleich stringenter und komplexer. Denn McCaslin hat nun sein Ausstellungsgut einem vielgestaltigen Konstrukt von Stellagen, Paletten, Podesten und…
