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Ausstellungen: Basel · von Thomas W. Kuhn · S. 339 - 341
Ausstellungen: Basel , 2010

Thomas W. Kuhn
Matthew Barney

»DRAWING RESTRAINT 1 – 18«
Kein Gegenstand ohne Widerstandt

Schaulager, Basel, 12.6. – 3.10.2010

Es war der gemeinsame Kauf von Matthew Barney’s (*1967 in San Francisco) Archiv der Performance Reihe Drawing Restraint durch das Museum of Modern Art in New York und der Laurenz-Stiftung, Trägerin des Schaulagers in Basel, die Anlass bot, die bis dato 16-teilige Serie zu präsentieren und durch zwei neue Teile (Nr. 17 und 18) fortzusetzen. Auf Vorschlag Matthew Barney’s wurde Neville Wakefield als Kurator ausgewählt, der das realisierte Ausstellungskonzept entwickelte, die Gegenüberstellung von Werken der mitteleuropäischen Kunst des 15. bis 18. Jahrhunderts aus dem Themenfeld der christlichen Ikonografie mit Werken US-Amerikaners: Vitrinen, Videos, Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, die als sogenannte sekundäre Formen auf die eigentlichen Performances als primäre Form verweisen.

Nicht eben selten dienen solche Gegenüberstellungen und Kombinationen der Nobilitierung der zeitgenössischen künstlerischen Position durch kunsthistorisch bewährte Größen der näheren und ferneren Vergangenheit. Schon 2006 hatte Nancy Spector in der deutschen Guggenheim-Filiale in Berlin Arbeiten Matthew Barney’s mit Werken Joseph Beuys’ kombiniert. Didaktisch betrachtet gehen beide Konzepte auf, ob vor vier Jahren in Berlin oder heuer in Basel. Hier biografisch bedingte formal und inhaltlich kristallisierte Zeichen, dort kulturell tradierte Symbolik, beides greift plausibel ineinander und produziert ein hohes Maß an Aura.

Der Einstieg in die Ausstellung beginnt bereits vor dem Eintritt ins Schaulager: zwei große LED-Bildschirme an der Fassade zeigen den diesjährig produzierten zweikanaligen und 30-minütigen Videofilm DRAWING RESTRAINT 17. Diese Arbeit mit einer Frau als Protagonistin verbindet das knapp 6 Kilometer entfernte Goetheanum mit…



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