Matias Faldbakken
Eins der wichtigsten Ziele der Kunst ist es Ärger zu machen.
Ein Gespräch mit Fabian Stech
The first word to be spoken by artist must be spoken against artists
Ad Reinhardt
Mathias Faldbakken gehört, wie sein Freund der Maler Frederik Vaerslev zu einer jungen Generation norwegischer Künstler, die nach einem Studienaufenthalt an deutschen Kunsthochschulen in Norwegen arbeiten und international Karriere machen. 2005 präsentierte er Norwegen auf der Biennale in Venedig. Seine Künstlerkarriere begann Matias Faldbakken allerdings nach einem Umweg über die Literatur. Mit der Skandinavischen Misanthropie publizierte er unter dem Pseudonym Abo Rasul drei Romane, die eine Mischung aus Hardcoreroman und Kulturkritik darstellen. Nachdem Leser, Medien und das Theater ihm ihre Aufmerksamkeit widmeten, nahm auch seine Entwicklung als Künstler an Fahrt auf. Er betrachtet die Ausstellung als sein Medium und bewegt sich mit seiner Objektkunst zwischen Zerstörung, Provokation und oftmals minimalen Eingriffen, die einen heftigen Eindruck hinterlassen. In diesem Text spricht Matias Faldbakken, der aus einer Künstlerfamilie stammt, sein Vater ist ein berühmter Krimiautor, sein Bruder Filmemacher und seine Mutter bildende Künstlerin, über seine eigenen Regeln als Künstler, über die Zwänge der Kunst und wie man sie umgehen kann.
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Fabian Stech: In der Locker Sculpture im Consortium in Dijon sind Metallspinte mit einem Transportriemen so heftig an die Mauer gezurrt, dass die Wand beginnt, Risse zu zeigen. Als ich die Ausstellung zum zweiten Mal mit Studenten besuchte, stellte mir einer von ihnen vor dieser Skulptur die recht simple Frage, ob ein Museum so etwas wie ein Spielplatz für Künstler sei. Ein Platz an…