Mathilde ter Heijne
Verführung und Distanz
Die niederländische Künstlerin mit Wohnsitz in Berlin Mathilde ter Heijne, untersucht in ihrer Kunst genderbezogene Phänomene verschiedener Kulturen. Dabei reflektiert sie historische Entwicklungen und hinterfragt soziokulturelle, politische und ökonomische Zusammenhänge: Was prägt Geschlechtsidentität und wie prägt diese die Gesellschaft? Ihre Arbeiten regen häufig in partizipativen und kooperborativen Settings dazu an, die Perspektive zu wechseln, Vorstellungen von Normalität und damit einhergehende Stereotypen in Frage zu stellen. Die 1969 in Straßburg geborene ter Heijne ist seit ihrem Kunststudium in Maastricht und der Rijksakademie in Amsterdam international als Video-, Performance- und Objektkünstlerin anerkannt und in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, zuletzt 2009 „Long Live Matriarchy!“ im Stedelijk Museum Bureau, Amsterdam,2011, „Any Day Now“ im Lentos Kunstmuseum Linz, Österreich oder 2014 „Performing Change“ im Museum für Neue Kunst Freiburg. Seit 2011 hat sie eine Professur an der Kunsthochschule Kassel.
www.terheijne.net
Max Glauner: Das Publikum assoziiert mit Ihnen Arbeiten, die von Ihrer Person ausgehen und diese direkt und unmittelbar thematisieren – Sie haben look-a-likes Dummys von sich produziert, mit denen Sie in Performances und Videoarbeiten interagiert haben, im Video „Mathilde, Mathilde“, 1999, zum Beispiel. In welchem Verhältnis steht diese auktoriale Position zu der Künstlerin, die partizipativ und in Kollaboration mit anderen arbeitet?
Mathilde ter Heijne: Das ist eine komplexe Frage, weil sie im Grunde meine ganze Arbeit umspannt. In den Arbeiten mit den Special Effects ’Look-a-likes’ ging es nicht um mich. Sicher ging es auch um meine Erfahrungen, mein Innenleben. Aber diese sind nicht exklusiv – die Identität ist nach der Einsicht von…