Jürgen Raap
Masako Nakao/Rolf Schanko
Ein Rand-Dialog
Japanisches Kulturinstitut Köln, 4.5. – 13.7.2001
Das japanische Kulturinstitut in Köln begann vor einiger Zeit mit einer “Dialog”-Reihe, wobei jeweils ein deutscher und ein japanischer Künstler eingeladen werden. Wie die monochromen Arbeiten des Malers Rolf Schanko und die plastischen Arbeiten aus Beton und farbigem Polyester-Fiberglas von Masaki Nakao miteinander korrespondieren können, zeigen Nakaos Wandarbeiten am deutlichsten: Es sind Quadrate oder Silhouettenformen, etwa in der Umrissform eines Schlüssellochs, bei denen eine blaue, gelbe oder orangefarbene Schicht unter der transparenten Oberfläche diffus hindurchschimmert. Im Winter sehen farbige Gegenstände in einem zugefrorenen Teich so ähnlich aus, wenn man durch die dicke Eisschicht auf den Grund zu blicken versucht.
Ins Auge fallen dem Ausstellungsbesucher zwar ad hoc Nakaos dreidimensionale Skulpturen; doch gerade die erwähnten reliefartigen Wandarbeiten bilden eine inszenatorische Klammer zu Rolf Schankos dunklen Bildtafeln. Beide Künstler kannten sich übrigens vor dieser Ausstellung noch nicht, obwohl Nakao schon seit 1989 in Düsseldorf lebt. Beide studierten an der dortigen Kunstakademie, allerdings zu unterschiedlichen Zeiten. Die Einübung intellektueller Disziplin war in den achtziger Jahren das pädagogische “Markenzeichen” der meisten Fachklassen dieser Akademie gewesen, wo es an anderen Hochschulen gleichzeitig eher expressiv-bunt zuging. Den Arbeiten von Nakao wie Schanko lässt sich denn auch gleichermaßen das Prädikat “konzeptuell” anheften, und diese Konzeptualität dominiert das rein Sensuelle.
Denn erst bei genauerem Hinsehen offenbart sich bei Schankos Malerei die Vielfalt der Farbnuancen. Ohne erkennbare Pinselspuren hat er die Farbe verstrichen und mehrere Schichten übereinander gelegt; und für das malerische Endergebnis spielt hier auch der Trockenprozess der einzelnen…