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Ausstellungen: Zürich · S. 395 - 395
Ausstellungen: Zürich , 1990

Christoph Doswald
Markus Weggenmann

Galerie Mark Müller, Zürich, 31.8. – 20.10.1990

Nichts Niemand Nirgends Nie!:Nichts Niemand Nirgens Nie!: (die Dreschmaschine rüttelte schtändigdazwischen, wir konnten sagen &denken was wir wollten.Also lieber bloss zukukken)

Arno Schmidt;KAFF auch Mare Crisium

Nach den im letzten Jahr in der Shedhalle gezeigten Diptychon-Arbeiten “Meilen I” bis “Meilen VI” führt Weggenmann anläßlich der in der eben eröffneten Galerie Mark Müller stattfindenden Einzelausstellung seinen eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Nachdem er sich in der Shedhalle erstmals einer größeren Öffentlichkeit präsentierte und aus diesem Anlaß auch eine ungemein konsequente, puristische Demonstration seiner visuellen Konzeption realisierte, kann man nun eine ungleich spielerischere Deklination dieser Arbeiten kennenlernen. Die Gratwanderung des instrumentalisierten Zufalls, wie sie Weggenmann geradezu zelebriert, erhält mit dem Einbezug von irritativ verwendeten, pastellartigen Farben und wohnzimmergerechten Leinwänden eine neue Dimension, die den musealen Anspruch der Serie “Meilen I” bis “Meilen VI” hinterfragt und Weggenmanns Idee der “reinen Farbe” in einem neuen Kontext diskutiert.

In Worte gefaßte abstrahierte Realität mag in gewissem Sinne ein Vehikel der institutionalisierten Kommunikation sein, der Realität als solches genügt sie jedoch nur in bescheidenem Maße. Die verbale Deskription kann lediglich versuchen, eine dem zu Beschreibenden adäquate eigene Realität zu kreieren, um gleichermaßen aus der Welt der Abstraktion in die Welt der Realisation herüberzuwechseln. Diese Erkenntnisse über die Reinheit der Wiedergabe und der Rezeption sind für Markus Weggenmanns Arbeiten und für deren Interpretation von zentraler Bedeutung.

In umgekehrter Analogie zur Unverbindlichkeit der verbalen Farbbeschreibungen artikuliert sich im Werk des Zürcher Künstlers Markus Weggenmann ein konsequentes Visualisieren der “reinen” Farben, der Farbe in ihrer…


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