Markus Oehlen
Galerie Munro
Zum Beispiel “Dali trifft Baselitz”: die neuen Bilder von Markus Oehlen als Abarbeiten an der Malerei durch Motiv- und Klischeezitat. Oehlen verzichtet auf den schnellen Auswurf innerer Bilder, bleibt bei zurückhaltender Farbigkeit und konventionell anmutender Formgebung. Eher schnitthafte Konturen als malermutige Gesten bestimmen den Nesselraum, der nicht als flacher Bildträger erscheint, sondern durch einen komplizierteren Arbeitsprozeß Tiefe entwickelt. Nach der Vorzeichnung werden Bildpartien mit Kerzenwachs gefettet, der als abdeckende Schablone gegen tränkende Textilfarbe steht und in seiner Materialqualität in die Arbeit eingeht. Nur gelegentliche und spontanere Übermalungen erzeugen einen aufbrechenden Kontrast. Insgesamt also ruhige Rückwendung ohne aufgesetzten Biß, Deutlichkeit und Abgrenzung in der Hektik.
Neben den Bildern werden einfarbige Linolschnitte gezeigt, die in Härte und Unmittelbarkeit verschiedene Bildmotive reduziert und folgerichtig aufnehmen.
Jürgen Vorrath