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Ausstellungen: Köln · von Heike Tekampe · S. 410 - 410
Ausstellungen: Köln , 1998

Heike Tekampe
Markus Huemer

“The Rules are no Game – The Next Generation”
Galerie Michael Janssen, Köln, 19.6. – 1.8.1998

Der Ausstellungsbesucher betritt einen “leeren” Raum. Eine Wand zeigt eine zweigeteilte Projektion, und der Boden reproduziert in gleichsam unendlicher Fortsetzung ein Gemälde – “Nr. 32” von Jackson Pollock -, als solle dessen All-over-Gedanke auf die Spitze getrieben werden. Auf dieser nahtlosen Bild-auf-Bild-Folge bewegt sich der Betrachter, während er sich der Projektionswand nähert. Sein Gehen wird von Kameras aufgenommen und setzt einen Internetmechanismus in Gang, der Sätze aus Wörtern eines Jacques-Derrida-Textes generiert, deren quasi-semantische Zusammensetzung von den Bewegungen des Besuchers abhängt. Dieser Schriftteil der Installation kann direkt (mit einer kleinen zeitlichen Verzögerung) auf den Projektionsflächen abgelesen werden. “Jede fatale Möglichkeit würde den pädagogischen Erfolg supplementieren, obgleich jede ,techne’ einer Gestalt sich dem Gebäude der Antwort gefügt hätte.” Schnell wird klar, daß es sich nicht um einen kohäsiv geschlossenen Textsinn handelt. Schon der konsequente Gebrauch des Konjunktivs rückt die Sätze von der Idee eines tatsächlichen Inhalts weg. Auch ersetzen immer neue Texte wie in einem ewigen Kreislauf die alten – durch veränderte Raumpositionen oder hinzugekommene Betrachter. Kein Satz erreicht eine besondere Stellung gegenüber einem anderen. Alle sind, unabhängig von ihrer Aussagekraft, nur ein Teil des Ganzen und weisen in gleichberechtigter Koexistenz auf die unendliche Vielfalt des Möglichen beziehungsweise der potentiellen Verknüpfungen hin. “Der Mensch ist mehr Möglichkeit als Wirklichkeit”, stellt Markus Huemer (Jg. 1968) fest. Das gilt auch für die Elemente der Ausstellung, denn jedes ist eine “Annotation”, ein ergänzender Vermerk, zum anderen und…



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