Fabian Stech
Mark Dion
»Oceanomania«
Ozeanografisches Museum und Villa Paloma, Monaco, 12.4. – 30.9.2011
Um das Konzept der Ausstellung von Mark Dion zu verstehen, muss man ein wenig in der Museumsgeschichte des Fürstentums herumstöbern. Eigentlich sollte in Monaco ein neues Museum für zeitgenössische Kunst mit 15000 m2 Grundfläche dem Meer abgewonnen werden, doch dieses Projekt wurde im Jahr 2008 endgültig aufgegeben. Marie-Claude Beaud wurde als neue Direktorin für das NMNM, das Neue National-Museum Monaco nominiert. Ihr kam die Aufgabe zu, die Scherben zusammenzukehren und das geplatzte Projekt auf eine realisierbare Große herunterzufahren. Mit der Villa Sauber und der Villa Paloma wurden zwei Gebäude renoviert, in denen nun die seit 1958 in der Requisite ruhenden Schätze der Sammlung des Nationalmuseums gezeigt werden sollen. Keine Rede mehr vom Bilbao-Effekt und einem teuren Offshore-Museum. Außerdem war vorgesehen, dass das NMNM mit dem 2010 neueröffneten ozeanografischen Museum zusammenarbeitet. Die Ausstellung von Mark Dion an diesen beiden Orten war zwar bereits für das Jahr 2010 geplant worden, doch dann kam Damien Hirst dazwischen, der im Ozeanografischen Museum Cornucopia (siehe Kunstforum Bd. 203 S.350) zeigte. Nun also war Mark Dion, der Museumsspezialist unter den Künstlern an der Reihe mit seinen eigenen Arbeiten die Sammlung des ozeanografischen Museums zu bestücken und in der Villa Paloma aus Leihgaben und Sammlungsbeständen eine Ausstellung zum Thema Meer zu kuratieren.
In der zweiten Etage des ozeanografischen Museums steht der Betrachter im Licht der Kronleuchter einer 18m langen und 10m hohen Wunderkammer gegenüber. Vollmundig behauptet der Katalog, es handle sich um diegrößte Wunderkammer der Welt….