Renate Puvogel
Mark Dion
»The Macabre Treasury«
Museum Het Domein, Sittard, 20.1. – 5.5.2013
Nach der überzeugenden Ausstellung des in Amerika arbeitenden Chinesen Mel Chin nimmt sich das Provinzmuseum Het Domein im limburgischen Sittard erneut eines Grenzgängers der Kunst an. Wie jener arbeitet auch Dion eng mit Wissenschaftlern zusammen, insbesondere mit Naturwissenschaftlern. „Mein Interesse, meine Leidenschaft war und ist die Kultur der Natur. Meine Werke sind nicht über die Natur, sondern natürlich über die Idee von Natur. Mein Interesse gilt mehr der Geschichte der Wissenschaften als den zeitgenössischen Problemen der biologischen Wissenschaften“. (Kunstforum Bd. 157) Dennoch betrachtet Dion die Naturgeschichtsschreibung nicht nur rückwärtsgewandt sondern setzt sie in jeder Arbeit kritisch in Bezug zum Heute.
Auch dieses Mal stellt das kleine Haus eine aufwändige Inszenierung auf die Beine. Allerdings zeigt es keine große neue Installation von Dion sondern führt den Besucher retrospektiv anhand älterer Arbeiten auf einem abwechslungsreichen Parcour gewissermaßen durch ein ’Museum der Museen’. Dadurch erscheint der ganze Kosmos von Dions Wirken wie aufgeblättert in Installationen, Skulpturen, Objekten, Modellen, Grafiken, Schriften und Filmen. Den Grundstock für die Vielfalt seiner Exponate bildet sein eigenes, unendlich verzweigtes Sammlungsgut; es erzählt von seinen Reisen rund um den Globus. Dion benötigt statt eines Ateliers ein riesiges Lager, denn der Konzeptkünstler bedarf der Gegenstände als Anschauungsmaterial für seine Überlegungen. Vieles davon findet sich nun in den Arbeiten wieder, verteilt auf acht getrennte Räume, welche jeweils einer Sektion von Kulturinstituten oder Museen gewidmet ist, als da sind „Cabinet of Mystery“, „Bureau of Museums and the Culture of Collections“ oder…