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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 339 - 339
Ausstellungen: Berlin , 1994

Peter Funken
Mariusz Kruk

»Objekte und Plastiken«
Kunst-Werke, Berlin, 30.10. – 28.11.1993

Eine Ausstellungsserie in den “Kunst-Werken”, Berlin stellt in den nächsten Monaten international bekannte Künstler aus Osteuropa vor. Die Reihe begann mit neuen Werken des polnischen Dokumenta-Teilnehmers Mariusz Kruk. Ausstellungen der Russen Prigov und Monastirsky werden folgen. Mariusz Kruk (*1952) lebt und arbeitet in Posen, einer Stadt von der Größe Frankfurts, die keine 300 Kilometer von Berlin entfernt ist. Allein schon dieser Tatbestand zeigt, wie problematisch es ist, weiterhin den Begriff Osteuropa zu verwenden, zumal Polen sich immer schon als ein mitteleuropäisches Land begriffen hat. Auch wenn in Polen niemals eine so rigorose staatliche Indoktrination auf die Kunst ausgeübt wurde wie in der DDR, so existieren trotzdem gravierende Unterschiede zur Entwicklung in Westeuropa, besonders in Hinsicht auf die Produktions- und Distributionsbedingungen von Kunst. Nach dem Zusammenbruch des staatlich organisierten Kunstbetriebs hat sich bisher so gut wie keine privatwirtschaftliche Alternative entwickeln können. Für Künstler sind die Zeiten miserabel. Wie in anderen Bereichen, so sucht die Kirche auch auf die Kultur verstärkt Einfluß zu nehmen: In Posen, wo es keine potente Galerie gibt, entstand vor kurzem die “Jesuiten-Galerie”, in der der Meßgang zum obligatorischen Teil jeder Ausstellungseröffnung gehört. Vor dem Hintergrund einer solchen kulturpolitischen Entwicklung gewinnen Ausstellungen polnischer Gegenwartskünstler im Ausland eine besondere Dimension. In den “Kunst-Werken” zeigte Mariusz Kruk fünf neue Objekte und Möbeltransformationen. Der Künstler befaßt sich seit 1983 mit einer Neubestimmung des Objektbegriffs. Ungefähr zur gleichen Zeit gründete er die Künstlerselbsthilfegruppe “Kola Klipso” (kreisrunder Klip). Vor seinem Studium, das er…



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