Marius Babias: Fundament/Firmament
Von Thomas Wulffen
Im Jahre 1989 bildeten Maria Eichhorn, Andreas Ginkel, Ulrich Kühn, Georg Zey und Marius Babias eine Gruppe, die im Rahmen des internationalen Atelierprogramms 1990/91 am Künstlerhaus Bethanien in Berlin ein Ausstellungskonzept mit dem Arbeitstitel “Dubletten” entwickeln wollten. Gemeinsam sollte eine Methode zur Analyse der Entwicklung eines Ausstellungskonzepts erarbeitet werden. Das Konzept der Dubletten sollte als analytisch legitimierte Metapher, die spezifische Merkmale des sogenannten Originals abbildete, zum Endpunkt der Darstellungen werden, an denen spezifische Prozesse, Regeln und Bedingungen des Ausstellungssystems Kunst und des Betriebssystems Kunst thematisiert werden sollten. In den Diskussionen konnte man sich nicht auf ein bestimmtes Medium einigen. Das eigentliche Ergebnis dieser Diskussion war eine Plakatverschickung über den Verteiler des Künstlerhauses Bethanien. Zitat aus der Pressemitteilung: “Im Verlauf des Aufenthalts 1990/91 im Künstlerhaus Bethanien, Berlin, wurde auf der Grundlage der ersten theoretischen Überlegungen das Projekt dahingehend modifiziert, daß auf eine Ausstellung im üblichen Sinne verzichtet werden konnte. Die Plakatverschickung `Fundament/Firmament` repräsentiert den zweijährigen Diskussionsstand und assoziiert unter Verzicht objekthafter Anschauung dennoch eine Ausstellungssituation.” Die Plakate wurden einzeln verschickt; daneben war eine Gesamtedition aller Plakate erhältlich. Die Ausstellungssituation wird jeweils in den vier unterschiedlichen Plakaten auf den zweiten Innenflächen abgebildet. Zu sehen ist eine Ecke innerhalb eines Ausstellungsraumes mit jeweils vier Objekten: einem Diaprojektor, einem dichtgeknüpften Netz, einer Art Zeichnung an der Wand, überlagert von einer weißen Fläche und drei Gefäßen mit Flüssigkeiten. Das Netz ist eine Arbeit von Georg Zey, die Textarbeit auf der Wand stammt von Ulrich Kühn, und die Gefäße sind Arbeiten von…