Mario Garcia Torres
* 1975, Monclova, Mexiko. Lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt.
Gastgeber: Christoph Homberger, Opernsänger
Mario Garcia Torres´ Werk basiert oft auf aufwendigen Recherchen. Für die Manifesta entschied er sich allerdings für einen Opernsänger als Gastgeber und schrieb dafür das Opernlibretto „The Artwork of the Future“, in Anlehnung an Richard Wagners gleichnamige Schrift. Der Tenor Christoph Homberger war jedoch nicht ganz einverstanden mit dem Procedere: „Ich habe immer gesagt, dass ich mich nicht bloß als Gastgeber sehe. Bei Mario und mir prallen zwei Künstler aufeinander“, bekennt der Opernstar, der sich nach über dreißig Jahren von den großen Bühnen zurückgezogen hat. Er sei kein „Gefäß, in das man bloß etwas hineinschüttet. Ich bin selbst voll mit Kreativität. Wenn ich singe, dann bin ich Künstler, auch wenn das dem Grundgedanken dieser Manifesta 11 widerspricht.“ Homberger entschied „The Artwork of the Future“ nicht zu singen, wohl auch, weil er dafür einen Vertrag mit der Manifesta unterzeichnen und seine Rechte abgeben sollte.
Aber vielleicht wird der Tenor das Werk doch einmal in seinem „Hombis Salon“ singen, wo er vier Tage die Woche kocht und ab 21 Uhr Musik spielt.
Bis dahin ist Torres´ Werk nur als 18-teiliger Risograph-Druck im Löwenbräukunst zu lesen, ein Essay-Oratorium über unsere Angst vor der Zukunft und vom Kollaps unserer Zivilisation. Im zweiten Teil seines Beitrags zeigt Torres einen zweiminütigen Film zu dem Lied „The Day Mankind Faded Away“, gesungen von Eelke van Koot. Wir sehen nur Schmetterlinge und Insekten, der Text erzählt vom Verschwinden der Menschen: „Sind wir jemals passiert? Wir könnten…