Rainald Schumacher
Marienhof – Konzepte der Kunst
Eine Ausstellung der Hypo-Kulturstiftung in der Kassenhalle des Rathauses München,8. – 29.1.1999
Erst durch die Bombardements zu Ende des 2.Weltkrieges wurde aus einem der dichtest bebauten Viertel der Münchener Altstadt jene große Freifläche, direkt hinter dem Rathaus im Zentrum der Stadt gelegen, die heute Marienhof genannt wird.
Seit über fünfzig Jahren haben die Stadt München und die Münchener, trotz immer mal wieder aufgenommener Planungsphasen und trotz eines internationalen Wettbewerbs im Jahre 1986, keinen überzeugenden Einfall gefunden, was sie mit und aus dieser Fläche machen sollen. Der Platz diente eine Weile als Parkplatz und Grünfläche und hat heute eine eher traurig und abweisend wirkende Heckenbepflanzung.
Aufgrund der privaten Initiative der Hypo-Kulturstiftung wurde vor nunmehr fast zwei Jahren eine Findungskommission berufen (Jean-Christophe Ammann, Klaus Bußmann, Helmut Friedel, Walter Grasskamp, Hans-Ulrich Obrist und Stephan Schmidt-Wulffen), die zehn internationale Künstler zur Teilnahme an einem Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Marienhofes einluden (Vito Acconci, Daniel Buren, Gilles Clement, Dan Graham, Itsuko Hasegawa – die beiden letzteren entschieden sich für eine Zusammenarbeit -, Stephan Huber, Gabriel Orozco, Jorge Pardo, Dietmar Tanterl, Rosemarie Trockel). Die künstlerische und organisatorische Betreuung des Projekts übernahm Katharina Hegewisch. Den Künstlern wurde auch Gelegenheit geboten, sich bei einem zweitägigen Symposion mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen und allgemeine Fragen der Funktion des öffentlichen Raumes mit der Findungskommission zu reflektieren.
Die mit jeweils 20 000 DM geförderten Modelle wurden nun in einer Ausstellung im Rathaus , begleitet von einer wertenden und empfehlenden Stellungnahme der Findungskommission, den Münchener Stadträten und Bürgern vorgestellt, wohl…