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Ausstellungen: Recklinghausen · von Claudia Posca · S. 245 - 246
Ausstellungen: Recklinghausen ,

Recklinghausen
Mariechen Danz

Clouded in Veins
Kunsthalle Recklinghausen 02.05.– 29.08.2021

von Claudia Posca

„Clouded in veins“ – das sind fiese kleine Organ-Modelle, wie flottierend im Raum aufgespießt. Nicht weniger erstaunlich: eine auf wärmende Berührung reagierende, thermoaktive Figur, aufgebahrt wie im Leichenschauhaus, flankiert von einem überdimensionalen Sextanten, körperlosen Spur-Abdrücken, Audio und Video, – von der 1980 in Dublin geborenen, in Berlin lebenden Performance-Künstlerin Mariechen Danz ortsspezifisch-installativ verwoben über die drei Etagen der Kunsthalle Recklinghausen. Ein rhizomatisches Gesamtkunst sieht man sich ausbreiten zum bühnenbildartig-analytischen Labor auf Kunstparkett. Futuristisch, phantastisch und ein bisschen schaurig kommt es daher. Nicht von ungefähr ist Mariechen Danz in der internationalen Kunstszene ein Begriff fürs Verstörende.
Additiv verschlüsselte Bildgeschichten sind ihre Spezialität, digital bedruckte Stoffkörper, die ihr als „Common Carrier Cases“ (Wissenstransporter) dienen, sind es auch. Nicht zu vergessen: eindrückliche Stimm-Performances, die ein choral-meditatives ,Botschaften‘ betreiben. Arbeiten von Mariechen Danz wurden auf den Biennalen von Venedig und Istanbul, im Haus der Kunst, München, im Museum für angewandte Kunst, Wien, im Centre Pompidou, Paris, im Kunsthaus Bregenz um im New Museum, New York gezeigt. Nun verabschiedet sich mit der passionierten Danz-Ausstellung der langjährige Kunsthallenchef Hans-Jürgen Schwalm in den Ruhestand. Seinem Nachfolger Nico Anklam übergibt er mit „Clouded in veins“ eine famose Portion Alchemie und einen mindestens so splendiden Diskurs übers Wohl und Wehe menschlicher Kommunikationssysteme.

Die im Rahmen der 70sten Ruhrfestspiele gezeigte und zeitgleich zum Open-Air-Art-Festival „Ruhr-Ding: Klima“ der Urbanen Künste Ruhr präsentierte Recklinghäuser Schau fesselt mit der Frage, wie Wissen und dessen Transfer in globaler Welt funktionieren. Die Freiheit Kunst als universalistischen Raum…

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