Petra Unnützer
Marie José Burki
Camden Arts Centre, London, 26.3. – 17.5.1998
Bonner Kunstverein, Bonn, 13.10. – 22.11.1998
Kunsthallen Brandts Kledefabrik, Odense, 12.2. – 5.4.1999
Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, 22.4. – 6.6.1999
Die Ausstellung ist perfekt inszeniert und arrangiert. Präzise und intelligent sind die Videoarbeiten nach einem spannungsreichen, überzeugenden Konzept im völlig verdunkelten Bonner Kunstverein angeordnet. Den Einstieg liefert die komplizierteste und wahrnehmungstechnisch komplexeste Arbeit “A Dog in My Mind” von 1997. Sie besteht aus drei Wandprojektionen, einem Monitorstück und einer freistehenden Projektion. Den Mittelpunkt bildet ein lebensgroß projizierter Akteur im grauen Anzug, der etwas sucht. Er kramt in seinen Jacken- und Hosentaschen, seinem Schuh, seinen Socken. Wir hören Geräusche von raschelnder Kleidung, quietschenden Schuhen. Hin und wieder ertönt ein Seufzer. Der Vorgang wiederholt sich andauernd, wirkt dadurch absurd, beinahe slapstickartig. Insbesondere weil rechts über ihm groß an die Wand projiziert eine Gruppe Kinder immer wieder in helles Lachen ausbricht. Diese Szene stammt aus einem 50er Jahre Farbfilm. Die Kinder könnten auch einem Kasperletheater zuschauen. Spätestens jetzt kann man sich dem lautesten Part der Installation nicht mehr entziehen. Ein tiefer, dumpfer Ton wie von einem besonderen Tamburin übertönt regelmäßig von links herüberschallend die Szenerie. Ein Blick dorthin zeigt, wie in Zeitlupe ein roter Kinderspielball mit weißen Punkten auf einen dunklen Boden fällt. Der Aufprall scheint das Geräusch zu verursachen. Weitere Gegenstände folgen: Ein Stapel Bücher und Papiere, ein Kissen, der Inhalt einer Kosmetiktasche, ein silberner und ein roter Fisch, eine Blumenvase, aus der die Blumen herausgeschleudert werden. Dazwischen immer wieder der schöne Ball. Zwei…