María Magdalena Campos-Pons
Kunst als Mission
Ein Gespräch von Noemi SMOLIK
María Magdalena Campos-Pons ist eine ungewöhnliche Künstlerin. Sie malt große Bilder, die meistens Frauen zeigen, die jedoch selten für sich stehen. Meisten sind sie Teil einer oft aufwendigen Installation, die auch als Hintergrund für ihre performativen Auftritte dienen kann. Sie ist auf Kuba geboren und aufgewachsen, doch ihre Vorfahren stammen aus Afrika, China und Spanien. Dieser Hintergrund machte sie schon sehr früh auf kulturelle, religiöse und ethnische Unterschiede aufmerksam und führte sie dazu, eher nach Gemeinsamkeiten zu suchen, als auf die Unterschiede zu achten. Eigentlich zeichnet sich ihr gesamtes Werk durch den Versuch aus, in dieser Unterschiedlichkeit doch etwas für alle Menschen Gemeinsame zu finden. Stark geprägt wurde sie auch durch ihre Großmutter, eine Santería Priesterin. Santería ist eine in Kuba weit verbreitete Religion – Campos-Pons, die den Begriff Religion eher ablehnt, würde Glaubens system sagen – die eine Mischung aus Katholizismus und der westafrikanischen stark rituellen Yoruba Tradition ist. Das rituelle zeichnet auch ihre Performances aus, die stark von ihrer persönlichen Ausstrahlung leben. Heute lebt sie in den USA, wo sie an der Vanderbilt University, Nashville, Tennessee, unterrichtet. Sie stellte im New Yorker MoMA aus, im Londoner Victoria and Albert Museum, nahm zusammen mit Neil Leonard teil an der documenta 14. Ihre letzte große Ausstellung im Brooklyn Museum Ende des letzten Jahres erregte große Aufmerksamkeit. Die New York Times widmete ihr eine ganze Seite.
NS Im Pressetext, der deine Ausstellung in der Berliner Galerie Barbara Thumm ankündigt, wird über Identität…