Peter Herbstreuth
Maria Eichhorn
»Ausstellung vom 9. September bis 7. November 1997 /
Ausstellung vom 12. September bis 28. Oktober 1995«
Galerie Barbara Weiss, Berlin, 9.9. – 7.11.1997
Man kam bei Maria Eichhorn rasch und mißverständlich auf den Gedanken, Kunst drehe sich um sich selbst und verdopple in einem langen und immer schwächer werdenden Echo die Grundideen Marcel Duchamps. Doch damit ging die Gleichung nicht auf. Es blieb stets eine Unbekannte.
Ihre neue Ausstellung heißt “Ausstellung vom 9. September bis 7. November 1997 / Ausstellung vom 12. September bis 28. Oktober 1995” und zeigt alle Gegenstände, die sie vor zwei Jahren am selben Ort in drei Räumen der Galerie verteilt hatte – mit Ausnahme derjenigen, die in der Zwischenzeit verkauft worden sind. Von 43 Objekten blieben 18; sie stehen wieder am vorherigen Platz. Wer damals die Ausstellung nicht sah, ist wohl jetzt etwas hilflos; was darauf hindeutet, daß Eichhorn mit einem Publikum rechnet, das ihre künstlerischen Äußerungen mitvollzieht und ihr Adressat ein Kreis von Freunden und Kollaborateuren ist. “Die Ausstellung geht über die Galerieräume hinaus – in private Sammlungen und Museen”, läßt sie in einem Begleittext mitteilen und fügt eine Bestandsliste der Gegenstände beider Ausstellungen hinzu. Was man nicht sehen kann, das läßt sich nachlesen. Schrift und Gegenstände ergänzen sich.
Auch diese Ausstellung spielt – deutlicher als vorherige – Eichhorns Grundthema durch. Sie hatte bereits bei ersten Ausstellungen das Verschwinden oder zumindest das Verschwimmenlassen des Werk-Begriffs in den Blick gerückt und darauf geachtet, daß dieses “Verschwinden” noch als Werk erkannt werden konnte. Der Grad…