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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 279 - 280
Ausstellungen: Wien , 2016

Franz Thalmair
Margot Pilz

»Meilensteine
MUSA Museum auf Abruf, Wien, 18.11. – 15.3.2016

Eine Zelle symbolisiert den Innenraum, innerhalb dessen das ICH agiert“, behauptet die 1936 in den Niederlanden geborene und seit Beginn der 1950er-Jahre in Wien lebende Künstlerin Margot Pilz über ihre frühe, stark körperbetonte und feministisch motivierte Fotoserie „The White Cell Project“ (1983–1985): „Diese adjustierbare Zelle ist Repräsentant meines eigenen Innenraumes, in dem ich mich in Abhängigkeit von meiner emotionalen und psychischen Verfassung zurecht zu finden habe. Ausgedrückt werden diese Verfassungen von verschiedenen weiblichen und männlichen Akteuren inklusive mir selbst.“

Diese weiße Zelle – jene im Kunstraum spätestens seit Brian O’Dohertys Buch „Inside the White Cube“ bekannte Metapher, die auf den Raum der Kunst selbst referiert – ist nicht nur konzeptueller Ausgangspunkt für Margot Pilz, sondern gleichzeitig reale Bühne und performativer Raum. Aus diesem Grund findet sich die weiße Zelle auch als Objekt in der Ausstellung „Meilensteine“, in der die Bandbreite des Schaffens der Künstlerin von den frühen 1970er-Jahren bis herauf in die Gegenwart zu sehen ist. In der würfelförmigen Zelle hängt ein Selbstporträt der Künstlerin, an deren Körperdimension die Begrenzungen des Raums angepasst wurden. Die Schwarz-Weiß-Fotografie am Ende der Raumflucht ist aber nicht nur Stellvertreterin für Margot Pilz und visualisiert die Arbeitsprozesse der Künstlerin in dieser als Retrospektive angelegten Schau. Sie ist auch künstlerisches Ausdrucksmittel, das in zahlreichen Arbeiten zum Einsatz kommt.

In der fünfteiligen Serie „Identität“ (1983–1984) sieht man die Künstlerin etwa in einem blaugrünen Overall vor ihrer eigenen Fotografie. Einmal steht Pilz, einmal hockt sie, einmal ist sie in…



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