Marginale Kontexte sind für mich spannend
Ekaterina Degot, künstlerische Leiterin der „Akademie der Künste der Welt“ im Gespräch mit Uta M. Reindl
Die „Akademie der Künste der Welt“ wurde 2012 in Köln mit dem Auftrag gegründet, Kunst -und Kulturschaffende vorrangig aus der außereuropäischen Welt in die Domstadt einzuladen, auf dass sie dort auch in Kooperation mit bestehenden Institutionen und vorhandenen Strukturen der Stadt auf hohem Niveau kulturpolitisch und interkulturell auftreten. Zu den Gründungsmitgliedern zählen unter anderem Hans-Ulrich Obrist oder auch Rosemarie Trockel. Nachdem in relativ kurzen Abständen die Präsidentinnen wechselten, sorgt nun die Kunstpublizistin und Kuratorin Ekaterina Degot aus Moskau seit fast zwei Jahren als künstlerische Leiterin der „Akademie der Künste der Welt“ für ein anspruchsvolles und kunstästhetisch vielfältiges Programm. Im ACADEMYSPACE sowie in Zusammenarbeit mit Kunst-und Kultureinrichtungen Kölns bot die „Akademie der Künste der Welt“ 2015 mit ihrer dritten Ausgabe der zweimal im Jahr stattfindenden Veranstaltungsreihe PLURIVERSALE in Deutschland selten gesehene Kunst, selten gehörte Referenten zu globalen Krisenherden, sprach die „Junge Akademie“ auch ein entsprechendes Publikum an – auf einer künstlerisch, kulturell sowie politisch anregenden Plattform. Ekaterina Degot lehrt neben ihrer Tätigkeit als künstlerische Leiterin in Köln an der Alexander-Rodtschenko-Schule für Fotografie und Multimedia in Moskau. Sie wurde 2014 mit dem Igor Zabel Preis für Kultur und Theorie zur Unterstützung der russischen Dissidentenszene ausgezeichnet.
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Ekaterina Degot: Sie wuchsen mit Perestroica und Glastnost auf. War das wichtig für Ihren Werdegang?
Uta M. Reindl: Entscheidender für mich war meine universale Ausbildung, die uns an erster Stelle zu Hegel, Marx, Dante, Leonardo brachte. Wir hatten…