Marco Schmitt
1976, Mosbach, Deutschland. Lebt und arbeitet in Mexiko-Stadt, New York und Berlin.
Gastgeber: Dr. Reto Scherrer, Chef der Kommunikationsabteilung, Kantonspolizei Zürich
Der Konflikt zwischen Freiheit und Sicherheit ist das Leitmotiv von Marco Schmitts vielteiligen Beiträgen und dem Video, das an Luis Bunuels Film „Der Würgeengel“ (1962) angelehnt ist. Dafür arbeitete der Künstler mit der Kantonpolizei zusammen, was einige Hürden zu überwinden hatte: „Zu unserem ersten Treffen kam Schmitt zu uns ins Polizeikommando und wollte gleich Kollegen ansprechen, ob sie mitmachen. Das funktioniert natürlich nicht.“ Aber der Kommunikationschef der Polizei und ehemalige Redakteur der Neuen Zürcher Zeitung suchte die richtigen Leute für die geplanten Dreharbeiten aus, mit denen Schmitt zunächst einen Method-Acting-Workshop veranstaltete. Dabei werden Erinnerungen an eigene Erlebnisse aktiviert, die Schmitt in die lose verbundenen Szenen einfließen ließ. Drehorte waren das Kriminalmuseum und Polizeigebäude. „In dieser Zeit habe ich mich weniger als Gastgeber sondern mehr als ein Möglich-Macher empfunden.“ Der Künstler hatte offenbar viele Ideen und Fragen, Scherrer konnte aber nicht alles zusagen. „Schmitt würde sich vielleicht darüber beklagen, wenn man ihn dazu befragt.“ So konnte kein Polizeihund am gewünschten Tag besorgt und keine echten Uniformen verwendet werden: „Wenn wir plötzlich mit der bekannten Dienstkleidung in einem Kunstfilm auftauchen, dann ist das nicht das Bild, das wir vermitteln wollen.“ Neben dem Video stehen im Löwenbräukunst die „Erweiterungen des Films“, wie es Schmitt nennt: Die Tonobjekte entstanden in einem Keramikworkshop, in denen die Polizisten ihre Lieblingswaffe mit ihrem Lieblingstier kombinieren konnten, der Pfefferspray-Pinguin und die Schlagstockschlange. Auf dem großen Kubus (Schutz,…