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Ausstellungen: Berlin · von Dieter Buchhart · S. 261 - 262
Ausstellungen: Berlin , 2005

Dieter Buchhart
Marco Evaristti

The Ice Cube Project
Brotfabrikgalerie, 11.2. – 13.3.2005

Ein Territorium ist ein deutlich abgegrenzter geographischer Bereich, der als Eigentum einer Person, Organisation oder Institution gilt. In der Politik bezeichnet Territorium das Gebiet eines Landes im Hoheitsbereich einer Regierung. Diese territoriale Gewalt erstreckt sich auf ein Territorium, das sich als nicht-souveränes politisches Gebiet freiwillig unter die Hoheit einer anderen Regierung stellt, ein illegal besetztes Territorium, das unfreiwillig die staatliche Souveränität verloren hat und unrechtmäßig oder gewaltsam einer fremden Macht unterworfen ist, ein umstrittenes Territorium, das von zwei oder mehreren rivalisierenden Regierungen beansprucht wird und ein beanspruchtes Territorium, das sich auf Bereiche der Antarktis oder des Mondes bezieht. Aber wer beansprucht schon einen Eisberg, ein temporäres Gebiet mit einer Fläche von immerhin bis zu 10.000 km² jedoch nur mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von drei bis dreißig Jahren?

Marco Evaristti! Der Künstler, bekannt als Enfant terrible der dänischen Kunstszene markierte 2004 im Zuge einer von Ilulissat aus gestarteten Expedition auf dem Territorium von Grönland, offiziell selbst ein Teil des dänischen Herrschaftsbereiches mit innerer Autonomie, bei Minus 23 Grad einen Eisberg mit gut 3000 Liter roter Farbe. Evaristti hielt gegenüber der Associated Press fest: „Das ist mein Eisberg. Dieser gehört mir.“ Obwohl diese Aussage auf den ersten Blick weitgehend harmlos erscheinen mag, denn wer will dem Künstler schon seinen Eisberg abspenstig machen, löste die spektakuläre Aktion eine erstaunlich scharf geführte Debatte bezüglich der Grenzen der Kunst und der scheinbaren Zwecklosigkeit dieser enorm aufwändigen Provokation. Sofort wurde Evaristti der Umweltverschmutzung beschuldigt, was er jedoch…



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