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Ausstellungen: Köln · von Frank Frangenberg · S. 341 - 341
Ausstellungen: Köln , 2005

FRANK FRANGENBERG
Marcel Odenbach

“In stillen Teichen lauern Krokodile”
André Buchmann Galerie, 10.9. – 16.10.2004

In Deutschland hatte bis zum letzten Jahr die große Schau gefehlt, die einem Künstler wie Marcel Odenbach auf den Sockel hebt, Anführungszeichen verleiht, Flügelchen, so dass seine Zeitgenossen die Gelegenheit bekommen zu erkennen, was für eine Bedeutung sein Werk für das eigene Begreifen und Sehen doch hat. Die letzt jährige große Retrospektive im Frankfurter Kunstverein war dieser Punkt, von dem ab die Rezeption von Marcel Odenbach in Deutschland sich gewandelt haben sollte. Eklatant erscheint heute die durch dreißig Jahre unveränderte Bemühung des Künstlers seine Wirklichkeit in ihren Bildern ernst zu nehmen. Marcel Odenbach stellt sich den politischen Ereignissen seiner Zeit. Das persönliche Statement zur Welt, die wir alle kennen, durchzieht das gesamte Oeuvre des Kölner Künstlers. Er kennt keine Scheu, die tagesaktuelle Wirklichkeit in seine Videoarbeiten einfließen zu lassen. Seine neueste Arbeit, mit der er das erste Mal in der Kölner Galerie von André Buchmann auftritt, gilt dem gerade zehn Jahre zurück liegenden Genozid im afrikanischen Ruanda im Jahr 1994.

“In stillen Teichen lauern Krokodile” lautet der poetische Titel des Videos, das Marcel Odenbach als “eine subjektive Dokumentation über ein Drama in sieben Kapiteln” beschreibt. Die Arbeit mit einer Länge von dreißig Minuten wird als Doppelprojektion, zwei Bilder nebeneinander, im Untergeschoß der Galerie gezeigt. Der ebenerdige Ausstellungsraum bleibt bis auf ein Zebrafell am Boden und einen Siebdruck an der Wand leer. Der Betrachter muss hinabsteigen, um zu sehen, dass das Video nicht den Genozid darstellt, Bilder von Mördern…



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von Frank Frangenberg

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