Michael Stoeber
Marc, Macke und Delaunay
»Die Schönheit einer zerbrechenden Welt (1910-1914)«
Sprengel Museum Hannover, 29.3. – 19.7.2009
Sind wir glücklich?“, fragt der Gangster Jules seinen Kollegen Vince in Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“, als der in einen von ihnen wieder erbeuteten Geldkoffer schaut, um zu kontrollieren, ob die Scheine noch alle da sind. Sie sind es. So glücklich wie Jules und Vincent sind, ohne dass man erst groß nachfragen muss, auch alle in Hannovers Sprengel Museum an der Ausrichtung der Großausstellung zu Marc, Macke und Delaunay verantwortlich Beteiligten. Die Kuratorin der Ausstellung Susanne Meyer-Büser ist entzückt über die positiven Kritiken ihrer Schau, Sprengel Chef Ulrich Krempel frohlockt über die Zahl der Besucher – nach knapp zwei Wochen waren es bereits 25.000. Und mit ihm freut sich sein exklusiver Sponsor Michael G. Feist von den Stadtwerken Hannover (enercity), die das Ausstellungsunternehmen mit einer so beträchtlichen Summe finanziell unterstützt haben, dass über deren Höhe Stillschweigen bewahrt wird. Hoch zufrieden sind aber auch der Buchhändler im Museum, der zur Zeit jeden Monat Bücher im „Gegenwert eines Mittelklasse Daimlers“ umsetzt, und der Restaurantbetrieb, der für den Ansturm der Gäste durch Ausweitung seines Platzangebots aufgerüstet hat. Glücklich aber, und das ist das Wichtigste, sind vor allem die vielen Besucher, ohne die es keiner im Hause wäre. Sie freuen sich über eine Ausstellung, die mit Marc, Macke und Delaunay eine Kunst zeigt, deren Qualität über jeden Zweifel erhaben ist und mit der sie sich nicht plagen müssen, wie mit manchen Kunstwerken aus der unmittelbaren Gegenwart.
Das Verständnis der…
