BRUCE NAUMAN
MAPPING THE STUDIO
Auslöser für diese Arbeit waren Mäuse. Im Haus und im Atelier hatten wir diesen Sommer eine wahre Feldmaus-Plage. Es waren so viele, dass es schließlich selbst der Katze reichte. Ich saß im Atelier und war frustriert, weil mir nichts Neues einfiel, bis ich beschloss, mit dem zu arbeiten, was ich hatte. Das waren die Katze und die Mäuse. Außerdem hatte ich eine Videokamera mit Infrarot-Funktion im Atelier. Diese habe ich nachts aufgestellt und laufen lassen, als ich nicht da war, um zu sehen, was passiert.
ZWISCHEN DEN RESTEN
In meinem Atelier liegt eine Menge Zeug herum, Reste von verschiedenen Projekten, Unfertiges und Aufzeichnungen. Da dachte ich mir, warum nicht eine Karte anfertigen vom Atelier mit all den Überbleibseln? Da kam ich auf die Idee, diese Arbeit den Tieren zu überlassen, der Katze und den Mäusen. Also stellte ich die Kamera an verschiedenen Plätzen im Atelier auf, wo die Mäuse normalerweise herumliefen, um zu sehen, was sie zwischen den Resten meiner Arbeit trieben. Ich positionierte die Kamera an sieben verschiedenen Orten, womit mir der Raum recht gut erfasst schien.
Ich hatte nur eine einzige Kamera und konnte sie auch nur eine Stunde pro Nacht laufen lassen. Es ist also eine Art Sammelwerk geworden: zweiundvierzig Stunden, wobei die Aufnahmen im Laufe von vier Monaten in zweiundvierzig Nächten entstanden sind. Bevor ich schlafen ging, schaltete ich die Kamera ein, und am nächsten Morgen habe ich mir angeschaut, was in der Nacht passiert ist. Das Ganze ist schließlich sechs Stunden lang geworden, das…