Uta M. Reindl
Manfred Pernice – blubber(t)
Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf, 26.10.2012 – 12.1.2013
Manfred Pernices Werk bietet bekanntermaßen eine Vielfalt von Lesarten mit ähnlich komplexen Bezügen zu Kultur- und Zeitgeschichte. Mit abstrakten Stahlstrukturen hatte der inzwischen 49jährige Bildhauer begonnen und zunehmend vorgefundenes, später angefertigtes „Material“ vorrangig aus Holz in seine dann vermehrt akkumulativ angelegten Skulpturen einbezogen. Stets überraschen die lapidar wie witzig klingenden Ausstellungstitel, die sich dem Betrachter nicht notwendig erschließen. „Meine Arbeiten“, so Pernice über seine Installation in der Wanderausstellung Déjà Vu, was durchaus für sein Werk insgesamt gilt, „haben etwas von Borderline, sie enden nicht an einer bestimmten Grenze, ihnen fehlt die exakte Kontur.“
Unter dem etwas schrägen Titel blubbert(t) präsentiert Pernice bei Konrad Fischer eine Reihe von aufeinander oder hintereinander arrangierten Kisten und Kästen, tendenziell monolithisch angelegte Skulpturen, die sich in den Räumen des ersten Stockwerks der ehemaligen Lagerhalle verteilen. Gemäß der Perniceschen Strategie markiert die Skulpturen, hier vorwiegend minimalistische Holzkästen, allerlei Mitgebrachtes: Textfragmente, kleineren Objekte aus der Alltagswelt. Oder auch die Spray- wie Farbspuren und aufgesprühten Motive. Am Ende des Raumes steht sodann eine Skulptur, die an einen Serviceterminal denken lässt, angereichert durch Kleinodien aus der Kinder-und Erwachsenenwelt. Der wie beschrieben vorgenommene Rundgang endet vor einer Informationsecke mit diversen Zeitungsartikeln, die Pernice auf gemustertem Geschenkpapier, oft auch gemeinsam mit anderen Papierdokumenten zu verschiedenen Alltags- und Lebensbereichen kollagiert. Wer an dieser Stelle selbst nach genauer Lektüre aller Texte und nach ebenso intensiver Betrachtung aller Objekte immer noch nicht ergründen konnte, was es mit Ausstellungstitel blubber(t) auf sich hat, dem…