Frank Frangenberg
Malerei III
Monika Sprüth Galerie, Köln, 26.4. – 16.7.1996
Als Hampstead noch ein Dorf vor den Toren von London war, lag Constable sterbend in seiner Mansarde. Später liebte es Füssli zu erzählen, daß seine ausgestreckten Füße fast ein Blatt mit einer Mondlandschaft von Rubens berührten. Das Wörtchen “fast” in dieser Anekdote, die Umschreibung der Art und Weise, wie Constables Füße den lunaren Boden eben nicht erreichen, könnte genauso die Differenz benennen, die zwischen Malerei und einer Meta-Malerei, die sich selbst thematisiert, liegt. Gerade die interessanteste jüngste Malerei ist ein expliziter Metakommentar über sich selbst. Malerei, peinture, scheint in den 90er Jahren einen zeittypischen Weg gegangen zu sein, ihre Anwesenheit zu erklären: Hedonistisch wird sie affirmiert. Das Außerhalb des Bildes, seine Interpretationen, Zuschreibungen und Positionierungen im Kontext von Kunstgeschichte und Betrachtungsweisen, muß jedoch von der Malerei trennbar sein und an der Stelle des Bildes immer noch etwas verbleiben, was seine Gegenwart rechtfertigt.
Unabhängig von theoretischen Zuschreibungen findet die “Auftragsmalerei” von Caroline von Grone sicherlich ihre Qualität in dem unleugbaren Reiz, daß das jeweilige Bild auf einen Auftraggeber rückführbar ist. Der Ursprung des Bildes in der Welt ist legitimiert, die Porträtmalerei hat keine Probleme, ihre Anwesenheit zu erklären.
“Und plötzlich kommt das Licht … von der anderen Seite” hießen die ersten beiden Malerei-Ausstellungen bei Monika Sprüth, die ganz frei dialektisch an den Schluß der Ausstellungsreihe Malerei III setzt: Was bleibt da übrig an Positionen, will man nicht nur Varianten der bereits gezeigten künstlerischen Positionen bieten?
Jörn Boetnagel zeigte in seiner Ausstellung bei Monika Sprüth sieben…