Malangatana
Der heute 57jährige Malangatana Ngwenya ist einer der kreativsten Kunstschaffenden Moçambiques. Seine Bilder waren von Anfang an geprägt von der reichen Mythologie und dörflichen Tradition, in der er aufwuchs. Spuren in seinem Werk hinterließen ebenfalls die “Lehrlingsjahre” bei einem traditionellen Heiler, welcher den jungen Malangatana in die Geheimnisse der überlieferten Magie einführte. International bekannt wurde er vor allem als Maler; in seinem 30jährigen Schaffen hat er jedoch auch Dramen geschrieben, Musikstücke komponiert, er hat Skulpturen geschaffen, mit Ton und Holz gearbeitet und sich mit Batik beschäftigt.
Das Werk und das Leben können nicht getrennt werden vom politischen Menschen Malangatana. Die Demütigung des moçambiquanischen Volkes ließ ihn bereits Ende der 50er Jahre in Opposition zum Kolonialismus geraten. “Ich begann einzusehen, daß der Platz des Künstlers immer auf seiten des Volkes sein muß, zu dem er gehört, und zwar an vorderster Front des Kampfes”, sagt Malangatana heute über sein politisches Engagement. Diesen Kampf führte er mit der ihm eigenen Waffe, der Kunst. Er förderte und versammelte einheimische Kulturschaffende aus der Malerei, der Bildhauerei, der Musik, des Theaters, der Poesie und des Films. Er war der geistige Vater einer landesweiten Kulturbewegung, die ihren politischen Beitrag zur Befreiung des Landes in der Darstellung und Stärkung der traditionellen Werte und Kultur Moçambiques sah.
Nach der Unabhängigkeit Moçambiques 1975 legte Malangatana eine zehnjährige Pause ein, er malte weniger. Er vertrat sein Land im Ausland als “Botschafter” des neuen Moçambique. Es war gleichzeitig eine Phase des inneren Dialogs mit und über sich selbst und der Suche nach neuen Wegen,…