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Ausstellungen: Recklinghausen · von Annelie Pohlen · S. 306 - 308
Ausstellungen: Recklinghausen , 2010

Annelie Pohlen
Maik und Dirk Löbbert

»Schutzraum«
Kunsthalle Recklinghausen, 22.11.2009 – 31.1.2010

Laufzeiten zählen nicht zu den programmatischen Aspekten im Kunstgeschehen. Im Falle der „Schutzraum“ betitelten Ausstellung von Maik und Dirk Löbbert schleicht sich die Jahreszeit gleichwohl in die Wahrnehmung ein. Dieser Winter treibt in alle erdenklichen Schutzräume, erst recht dort, wo die Kunsthalle Recklinghausen zwischen Bahnhof und Parkplatz steht. Wer den Ort kennt, steuert schnellstmöglich über den ungemütlichen Platz auf den Eingang zu. Ortsunkundige suchen vielleicht erst einmal die Häuserfront ab. In aller Regel geben sich Kunstinstitute durch irgendeine Form von Werbung zu erkennen.

Im strengen Sinne des Wortes bietet die Kunsthalle Recklinghausen davon diesmal nichts, es sei denn man nimmt zwei leere Flächen an der Fassade als seltsam irritierende ‚Tarnung’ wahr. Noch unauffälliger verhalten sich die Poller vor der Tür. Es passiert schon mal, dass sich irgendjemand den Spaß erlaubt hat, deren gegen unbefugtes Parken gerichtete Reihung am Rand der Bürgersteige durcheinander zu bringen.

Auf dem Flachbildschirm im Foyer lässt sich von draußen immerhin das Motiv der Einladungskarte identifizieren; es folgen weitere Bilder und auch Text, ebenso wie fortschrittliche Häuser Besuchern, die sich an der Kasse informieren, ihr Programm vermitteln. Solche Beiläufigkeiten entsorgt die Wahrnehmung in der Regel gleich. Doch diesmal treiben sie ein eigensinnig kreatives Spiel mit dem je individuellen Erlebnispotential der Kunsthallenbesucher.

Hält man sich an die üblichen kunsttheoretischen Etiketten, dann zählen Maik und Dirk Löbbert zu jener nicht ganz seltenen ‚Spezies’ der in situ oder site-specific arbeitenden Künstler in der Nachfolge der Minimalisten – und unter diesen vor allem jener,…



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