Alfred Pittertschatscher
M.E.M.B.R.A.N.E.
STADT – SOUND – RADIO
Das Projekt:
Zwei Ear-Mikroben zernagen mit ihrem Programm ertaubte beziehungsweise erwartungsichere Gehörstrukturen von Zufallsempfängern. Auswahlkriterium für den Zufallsempfänger ist das anagrammatisch mutierte M.E.M.B.R.A.N.E., jeder Schauplatz erhält einen daraus abgeleiteten Untertitel für das jeweilige Phone-In. Ausgehend von der Buchstabenanzahl, sieben Buchstaben kontra über 200 000 Einwohner, gibt es gesicherte sieben Phone-in-Plätze, deren Auswahl sich durch die Buchstabenabfolge von M.E.M.B.R.A.N.E. ergibt.
In unsere MEZ-Realzeit (mitteleuropäische Realzeit) werden Glocken aus der ganzen Welt eingespielt, allerdings in ihren Vergleichswerten. Gleichzeitigkeit durch eingestanzte Phone-in-Materialien from a series of cities around the globe (Nigel Helyer). Zeit und Gegenzeit, Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit bekleiden Linzer M.E.M.B.R.A.N.E.-Lautschaften.
Auszug aus dem Konzept:
I. MARBEMEN, M wie Marktplatz
II. ERBAMMEN, E wie EisenbahnIII. MAMBREN E, Market (auch: Supermarket)
IV. BRANEMEM, B wie Bahnhof
V. REMMBANE, R wie Rayon, siehe auch: Polizei-Rayon
VI. ARBNEMEM, A wie Airport, Flughafen Linz Hörsching
VII. NARBEMEM, N wie Neue Welt, In der; Cafe, Trattoria
VIII. EMMEBARN, E wie Ebelsberg
Membrane, die, 1) flächenhafter Körper, der am Rand eingespannt und entweder ganz oder nur am Rand nachgiebig ist; angewendet zum Beispiel in Druckmessern, Durchlauferhitzern und in der Elektroakustik in Form eines dünnen Metallblechs oder eines Papierkonus bei Telephonen, Mikrophonen und Lautsprechern. 2)die Wand der pflanzlichen Zelle. 3) bei Mensch und Tieren dünne Häute, so das Trommelfell. (dtv. Lexikon, Bd. 12)
Intention
Aus der Entpflanzung der Hörfelder im gewöhnlichen Gewohnheitsraum, als Machtrauschergreifung zum Besiedeln mit Hörmikroben und Mikroakustismen, zur absolutistischen und diktatorischen Kunstwelt, als gute und künstliche Tat, als gute Ohrtat. Wer Ohren hat, der gehöre dem Kunst-Werk-Artefakt….