lyrisch, poetisch und mythisch
de passage Monique Thomaes
Die Arbeiten der in Belgien geborenen und seit nunmehr 10 Jahren in Berlin lebenden Künstlerin Monique Thomaes werden in dem kürzlich beim Vice Versa Verlag in Berlin erschienenen Band “de passage – Monique Thomaes” resümiert. Gestaltung und Inhalt des in fünf Kapitel untergliederten Buches bestimmte die Künstlerin selber, so daß die Publikation durchaus als Künstlerbuch gesehen werden kann.
Von 1975 bis 1982 absolvierte Monique Thomaes in den Niederlanden ein Kunststudium. Nach einer Dozentur für Bildhauerei in Rotterdam zog sie 1988 nach Berlin. In den zehn Jahren in Berlin erweiterte die Künstlerin ihr Instrumentarium um Fotografie, und Videotechnik.
Die ersten im vorliegenden Band abgebildeten Arbeiten sind Installationen, in denen sie durch Glas und Spiegel vorhandenes, natürliches Tageslicht reflektieren und auf diese Weise wunderbare Raumskulpturen entstehen ließ.
Das Alltagsphänomen Licht erscheint in dreidimensionaler Form und verhilft den illuminierten Räumen zu geheimnisvollen Zauber. Zur Beschreibung von Monique Thomaes Arbeiten ist man immer wieder versucht, auf die strapazierten Adjektive lyrisch, poetisch und mythisch zurückzugreifen. Zu fragil und fein sind die von ihr geschaffenen Stimmungen, um sie adäquat – und unter Vermeidung peinlicher Klischees – mit Worten beschreiben zu können.
Den Boden eines leerstehenden Raumes der – 1992 noch nicht restaurierten – Hackeschen Höfe in Berlin-Mitte belegte die Künstlerin mit rechteckigen Glasplatten. Das Licht, das durch das Fenster an der Stirnseite drang, spiegelte sich in den Bodenplatten. Durch die Kanten der Glasplatten entstanden interessante Brechungen und Verschiebungen. Fenster und Reflektion im Glasboden bildeten eine beeindruckende Lichtskulptur, die je nach Witterung und Tageszeit eine…