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Ausstellungen: Basel · von Max Glauner · S. 314 - 315
Ausstellungen: Basel , 2017

Lynette Yiadom-Boakye

A Passion to a Principle – Reaktionärer Kitsch
Kunsthalle Basel 18.11.2016 – 17.02.2017
von Max Glauner

Kurz gesagt: Die figurative Öl-Malerei der jungen Lynette Yiadom-Boakye in der Kunsthalle Basel ist zwar ansprechend kuratiert, technisch versiert, doch künstlerisch gefällig und inhaltlich der allgemein grassierenden conceptual correctness geschuldet. Weniger diplomatisch ausgedrückt: Das ist Kitsch. Kitsch erster Güte, der nach spätestens zehn Jahren in den Depots landen wird, wie seinerzeit Hans Makart, Bernard Buffet, oder Helmut Middendorf. Ist das zu hart geurteilt? Haben wir etwas nicht gesehen, nicht verstanden?

Lynette Yiadom-Boakye, 1977 als Tochter aus Ghana emigrierter schwarzer Eltern in London geboren, wurde in ihrem Heimatland mit der Nominierung für den Turner Prize 2013 und einem größeren Publikum mit der Teilnahme an der Hauptausstellung der 55. Venedig Biennale bekannt. Sie hatte 1996 bis 1997 an der renommierten Londoner St. Martins School of Art and Design studiert. Danach zog es die Malerin 1997 an konservative, aufs Handwerk getrimmte Ausbildungsstätten, das Falmouth College of Art und von 2000 bis 2003 an die Royal Academy Schools in London.

Vor knapp einem Jahr zeigte Okwui Enwezor etwas mehr als ein Duzend ihrer Arbeiten in einer Kabinettausstellung im Münchner Haus der Kunst. Da waren nahezu lebensgroße Ganzkörperportraits fiktiver schwarzer Modelle zu sehen, weit Entrückte und doch Zeitgenossen in unaufgeregten, lässigen Posen an kaum bestimmten Orten vor meinst dunklen Hintergründen.

Besaßen diese Ölportraits im Format und stilistisch irgendwo zwischen Velasquez und Manet mehr als formale Chuzpe und das Anliegen im Zeitalter des Post-Blackness Schwarzen in der Avantgardetradition des…



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