DIETER DANIELS
LYDIA SCHOUTEN
»Echoes of Death«, Galerie Magers, Bonn, 18.2. – 2.4.86 Retrospektive bei den 32. Kurzfilmtagen Oberhausen, 25.4.86
Die niederländische Künstlerin Lydia Scheuten ist im nordrheinwestfälischen Raum in letzter Zeit von einer beachtlichen Präsenz. Sie war Teilnehmerin einer Diskussion im Bonner Kunstverein zur Infermental-Ausgabe NRW, in der sie auch mit ihrem »Split Seconds of Magnificence« betitelten Video vertreten ist. Dasselbe Video findet sich auf der soeben erschienenen Axis-Cassette. Im Rahmen der Begegnung mit den Niederlanden waren Arbeiten von ihr im Bonner Frauen-Museum und im Kölner Kunstverein zu sehen. Dennoch zeugt es immer noch von Engagement für die Sache der Video-Kunst, ihr eine Einzelausstellung in einer Galerie einzuräumen, so wie jetzt in der Galerie Magers in Bonn. Wie Philomene Magers bezeugen kann, ist Video immer noch ein sprödes Sujet für den Kunstmarkt. Als eine der wenigen Galerien, die sowohl im Programm als auf Kunstmessen seit Jahren regelmäßig Video zeigt, hat sie zwar reges Interesse, aber wenig Verkäufe zu verzeichnen.
Lydia Schouten ist eine Wandlerin zwischen den Welten, – obwohl primär Künstlerin, sieht sie doch, daß für Video-Künstler noch nicht die Zeit gekommen ist, sich auf diese Rolle zurückzuziehen. Sie engagiert sich auch im Vermittlungsbereich und hat mit der von ihr und Rob Perrée gegründeten Stichting »Con Rumore« die Edition der Infermental-Ausgabe 5 in die Hand genommen. Kurz nach ihrer Ausstellung wurde eine Retrospektive ihrer Video-Arbeiten bei den internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen gezeigt. Zum ersten Mal war dieses Jahr auch im traditionsreichsten deutschen Kurzfilm-Festival ein Video-Teil zu sehen: ein Sampler der japanischen Gruppe…