“LUXUS”
Eine Reihe von Gemälden des Rainer Gross
Von S.D. Sauerbier
»Mehr Licht!« sollen Johann Wolfgang von Goethes letzte Worte gewesen sein. Das Institut für Jenseitsforschung hat aus zuverlässiger Quelle in Erfahrung gebracht, daß Goethes letzte Worte weder im Wortlaut noch zur Gänze korrekt zitiert werden und daß in der Umschrift Goethes letzte Worte vollständig wie folgt wiedergegeben werden können: »Mer lischt net gut in dem Bett.«
Warum ich mich aufs Zitieren beziehe? Warum hier meine Bezugnahme auf Licht im wörtlichen Sinne und Erleuchtung im übertragenen? Wegen Fluxus: Alles fließt und wir können nicht zweimal in denselben Fluß steigen…Für diese Gegenwart übersetzte es uns Samuel Beckett: »Alles rinnt.«Aus dem Osten wurde uns zwar das Licht gebracht – nicht erst an Prometheus ist zu erinnern – alleine Prometheus wurde an den Kaukasus und nicht etwa an den Loreley-Felsen geschmiedet. Die Erleuchtung kam, was die Ideen zur Anstiftung der Umwälzung ins Leben und Kunst angeht, doch wohl eher aus dem Niemandsland zwischen Orient und Okzident, aus Frankreich und aus Deutschland – Amerika war schon entdeckt, spätestens von den Indianern. Und ums Entdecken, auch ums Erfinden geht es mir, ich hoffe nicht nur mir.
Papaya King heißt eine Restaurantkette für fast food in New York, bekannt für ihre Säfte – dort gibt es auch Hamburger und andere Imbißwaren. Einer Werbung für Würstchen hat Groß diese Schlagzeile entnommen: »Our Frankfurters Taste Like Filet Mignon. «Werbung wird zwar als Lüge wahrgenommen und erkannt, als Lüge durchschaut. Wenn sie nicht schon wieder akzeptiert ist, so gilt Werbung doch als erwartbar…
