Luxemburg
Martine Feipel, Jean Bechameil – Le Cercle Fermé. Kuratoren: Kevin Muhlen, Jo Kox. Ort: Ca’ del Duca, Corte del Duca Sforza, San Marco 3052
Venezianische Palazzi sind geduldig. Auch wenn sie als temporäre Heimstätten nationaler Biennale-Repräsentanzen herhalten müssen, behalten sie die Contenance. Das gilt auch für die Ca’ del Duca, die als angestammter Ausstellungsort Luxemburgs schon so einiges mitgemacht hat. Anlässlich der 54. Biennale Venedig haben Martine Feipel (geb. 1975 & Jean Bechameil geb. 1964) sich des Gebäudes angenommen und die historischen Räume im Erdgeschoss in akribischer Feinarbeit in ein surreales weißes Labyrinth verwandelt. Wandpaneele sind in leichte Wellen versetzt, verspiegelte Decken verdoppeln die Räume nach oben hin, Treppen führen ins Nichts. Ein Schrankraum scheint von einem leichten Erdbeben erschüttert worden zu sein – überall halb herausgerutschte Schubladen, geöffnete Türen. Unerwartet tut sich eine Säulenhalle auf, ein weiterer Raum scheint leicht unter Wasser zu stehen, auf dem weißlichen Boden liegen deformierte Stühle, ein Kronleuchter pendelt sacht an der Decke hin und her …
„Unsere Installation soll zu Venedig und zum Ausstellungsort passen. Venedig hat ja auch etwas von einem Labyrinth, mit seinen kleinen verwunschenen Gassen, in denen man sich verlieren kann“, kommentiert Feipel ihr Projekt. „Le Cercle Fermé – (Der geschlossene Kreis)“ spielt mit der sensorischen Wahrnehmung des Besuchers und versucht, dessen Orientierung zu irritieren. Nicht nur der Gleichgewichtssinn wird angesprochen, auch taktile Reize werden gesetzt: Manche Objekte sind aus weichem Material gefertigt. Feipel & Bechameil locken den Besucher in einen mit Mitteln der Bühnenbildtechnik hergestellten unlogischen Raum, in dem er…