vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Wuppertal · von Helga Meister · S. 244 - 245
Ausstellungen: Wuppertal , 2014

Helga Meister
Luise Kimme

»Caribbean Oak«
Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal, 25.10.2014 – 11.1.2015

Luise Kimme (1939-2013) wurde 1976 als Professorin für den Orientierungsbereich an die Kunstakademie Düsseldorf berufen. Die gebürtige Bremerin hatte Holz- und Steinbildhauerei in Berlin studiert und die St. Martin’s School of Art in London bei Lehrern wie Anthony Caro, Tim Scott und Phillip King besucht. Nach Lehraufträgen in Großbritannien und USA sowie einer Gastprofessur in Turlock, Kalifornien, kannte sie den Kunstbetrieb. Dennoch entschied sie sich gegen den Trend. Keine Abstraktion, kein Eisen und Stahl, sondern figurative Bildhauerei in Eiche. Gertenschlanke Tänzer, Geisteraustreiber, Jazzmusiker, Straßenkünstler und Darsteller frei nach Personen aus dem Russischen Ballett waren ihre Sujets. Seit 1979 hatte sie ihr Studio und später ihr „Schloss“ in Tobago und verwandelte in Düsseldorf wie in der Karibik kolossale Baumstämme in Figuren, die der Folklore oder der religiösen Zeremonie nahe standen. Nun richtet ihr ihr der ehemalige Kollege Tony Cragg ein Jahr nach ihrem Tode eine Ausstellung im Skulpturenpark Waldfrieden aus. Eine Schau voller Exotik und einem erstaunlichem Realismus.

34 Holzskulpturen sind zu sehen, allesamt der beste Beweis für die uralte Vorstellung, dass Menschen und Bäume miteinander verwandt sind. „Egal, was ich mache, der Baum entscheidet,“ schreibt sie in ihrem Tagebuch. Ihre Kunst ist lebensbejahend, ist eine Hommage an die „schönen Tobagonier“, an Menschen mit schmaler Taille, breiten Schultern, langem Hals und herrschaftlichem Gang.

Die Schau dieser virtuosen Holzbildhauerin wird angeführt von einer übermannshohen „Carolina“ (1982). Sie schreitet kräftig aus auf langen Beinen und in grünen, hochhackigen Schuhen, die mit den Fundamenten eine…



Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei