Annelie Pohlen
Lucy McKenzie
»Ludwig-Haus«
Museum Ludwig, Köln, 14.3. – 26.7.2009
Global Joy“ lautete 2002 der Titel einer Ausstellung. Da setzte sich Lucy McKenzie schon eine Weile mit den Möglichkeiten des öffentlichen Erscheinungsbildes von Kunst, speziell von Malerei auseinander, was bei der 1977 in Glasgow geborenen Künstlerin immer einen komplexen Hintersinn verstrahlt. Um Vergnügen geht es allemal – auch diesmal in ihrer imponierenden Präsentation im Museum Ludwig. Und auch um eine Malerei, die sich ihren Erscheinungsweisen im globalisierten Gesellschaftsraum, mithin ihren Möglichkeiten der Verschränkung mit Architektur, Design und Mode zuwendet.
Dass die Kunst sich aus dem heftig verteidigten Freiraum der Autonomie in die Areale der angewandten Kulturtechniken begibt, um – auch in der Tradition – nach regenerativen Impulsen für das zwischen Verehrung und Leerlauf treibende Medium zu fahnden, treibt Künstler nicht erst heute in schillernde Experimente. McKenzies Projekt ist ob seiner variablen Spielarten in diesem vor allem auch konzeptuellen Umfeld eines der hintergründigsten und zugleich vergnüglichsten. Auch wenn sich das in jeder Hinsicht raumgreifende Werk im imponierträchtigen „Heldensaal“ des Museums klar als Einzelausstellung ausweist, ihre in Kooperationen und Koproduktionen mit KollegInnen – unter diesen Paulina Orlowska und Lucile Desarmory – versierte Grundhaltung schimmert auf feinsinnige Weise durch.
Was wie eine riesige Theaterkulisse den zweistöckigen Raum beherrscht, ist nicht zuletzt eine Hommage an die großen Gemeinschaftsleistungen von Architekten, Einrichtern und Künstlern bei der Gestaltung von Lebensräumen und ein wunderbar sparsamer Verweis auf die Rolle des Künstlers als Kultur-Arbeiter in diesem Verbund. Schräg in den Raum gestellt entpuppt sich besagtes Kulissenstück als ziemlich rüdes Holzgerüst,…