Renate Puvogel
Love forever: Yayoi Kusama 1958-1968
Los Angeles County Museum of Art, 8.3. – 8.6.1998
The Museum of Modern Art, New York, 9.7. – 22.9.1998
The Walker Art Center, Minneapolis, 13.12.1998 – 7.3.1999
The Museum of Contemporary Art, Tokyo, 29.4. – 4.7.1999
Spätestens im Jahre 1993, als Yayoi Kusama Japan als erste freie Künstlerin auf der Biennale in Venedig repräsentierte, wurde man auch in Europa wieder auf sie aufmerksam. Eine Ausstellung, die derzeit quer durch Amerika wandert und – leider ohne Zwischenstop in Europa – in Tokyo endet, fokussiert Kusamas entscheidende Schaffensjahre in New York. Sie beginnt mit ihrem Eintreffen in New York im Jahre 1959 und endet 1968, als die Performance mehr und mehr ihr Werk bestimmte. Anhand von 80 Gemälden, Collagen, Skulpturen, mit drei Installationen und einem Film läßt sich ermessen, wie maßgeblich Kusama mit ihrem interdisziplinären Werk die gesamte Kunstentwicklung beeinflußt hat. Die 1929 geborene Künstlerin war mit Joseph Cornell und Donald Judd befreundet, wurde von Mark Rothko und Frank Stella geschätzt und stellte mit bedeutenden Kunstgrößen der Zeit aus. Damals stand sie im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses: man bewunderte die Experimentierfreude und den Mut einer weiblichen Vertreterin der Zunft und rätselte darüber, wie weit eine Geisteskrankheit, an der sie seit der Kindheit leidet, ihr Schaffen beeinflußte. Nachdem sie Mitte der 70er Jahre nach Japan zurückkehrte, wo sie inzwischen seit über 20 Jahren ihre Arbeit in einer psychiatrischen Klinik weiter betreibt, war sie im Westen nahezu vergessen, bis nun jüngere Künstler, wie etwa Jessica Diamond, ihre Arbeit wieder mit…