Fabian Stech
Louise Bourgeois
»Eine Retrospektive«
Centre Pompidou, Paris 5.3 – 2.6.2008
Louise Bourgeois ist der beste Beweis für die These, dass auch die Lebensdauer eines Künstlers oder einer Künstlerin eine entscheidende Rolle spielen kann, gelang ihr doch der künstlerische Durchbruch erst mit 71 Jahren, als ihr das Museum of Modern Art in New York eine erste große Ausstellung widmete. Ihr Leben durchläuft fast das gesamte Jahrhundert. 1911 noch vor dem ersten Weltkrieg geboren, ist sie sowohl Zeitzeugin des Atombombenabwurfs in Japan als auch des 11. September 2001. Doch die Inspiration zu ihrer Kunst hat Louise Bourgeois immer in ihrer Kindheit gefunden. An ihrer Kindheit hat sie sich abgearbeitet, von ihr will sie sich befreien. Sie wächst in Paris auf, ihre Eltern betreiben eine Werkstatt zur Restauration von Tapisserien. Ihr Vater lebt mit seiner Frau und seiner Geliebten unter einem Dach. Die Geliebte des Vaters ist gleichzeitig Gouvernante der kleinen Louise und ihrer Geschwister. Entfliehen kann sie der Familie am ehesten in der Schule, dem Lycée Fénélon. Eine ihrer frühen monumentalen Holzskulpturen „The Blind leading the blind“ (1947-1949) in Rosa wurde von einer Fotografie beeinflusst, die Louise Bourgeois vor dieser Schule zeigt. Mit 28 Jahren folgt Louise Bourgeois ihrem Mann, dem Kunsthistoriker Robert Goldwater nach New York. Hier beginnt sie eigenständig als Künstlerin zu arbeiten und in New York lebt und arbeitet sie heute noch, vorwiegend an Zeichnungen, welche die 96 -jährige mit Hilfe eines Freundes bewerkstelligt. Diese neuesten Arbeiten sind im Centre Pompidou leider getrennt in der grafischen Sammlung im…