HANS-JÜRGEN HAFNER
Loop – Alles auf Anfang
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München, 14.9. – 4.11.2001
Als Türsteher musterte “Der kühle Blick”, die Rolle des Rausschmeißers in die gewohntere, für die Hypo-Kunsthalle bewährte Routine übernimmt “Monet und die Moderne”. Beachtlich viel Zeitgeist war in der Zwischenzeit willkommen im Club; öffnete sich die minimal-funktionale Exklusiv-Kulisse der “Jetztkunst” (Vorwort): nicht nur zeitgenössischen, ja jungen Positionen im Rahmen der von Klaus Biesenbach kuratierten Schau “Loop – Alles auf Anfang”. Dynamisch weitet der Ausstellungsraum prompt seine Grenzen, gibt einen – durchaus programmatisch zu verstehenden – Vorgeschmack. Im Schaufenster hin zur Theatinerstraße bewegt sich in scheinbar endloser Kraulbewegung Heike Baranowskys einsame “Schwimmerin”, den Kopf permanent unter Wasser müht sie sich vergebens von der Stelle. Der Video-Loop fixiert sie gefangen im fragmentierten Schwimmprozess. Bereits hier öffnet sich auch ein Referenzrahmen fürs kuratorische Konzept zu “Loop”. Der Loop, also eine an sich endlos wiederholte Zeiteinheit, meist in Form einer kurzen filmischen oder musikalischen Sequenz, etablierte sich als zentrales Thema der 90er Jahre. Der Terminus hat seither einen festen Platz im künstlerischen Produktionsprozess und wurde gerade im Ausstellungsalltag banaler Usus; denn da war früher schon der Druck der Auto-Repeattaste für die Projektion von Videoarbeiten schiere Notwendigkeit geworden: “Alles auf Anfang” eben.
“Loop” genügt freilich nicht die Thematisierung künstlerischer Produktionsbedingungen; Film- und Videoarbeiten bieten sich hier per se als sinnfälliges Ausgangsmaterial an. Die Künstlerliste dazu hält allerdings kaum Überraschungen bereit, umfasst Klassiker wie Bruce Nauman, Garanten wie Marijke van Warmerdam oder Rodney Graham und vor allem eine breite Palette junger, jedoch bereits bestens eingeführter…