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Ausstellungen: Berlin · von Reinhard Ermen · S. 272 - 273
Ausstellungen: Berlin , 2011

Reinhard Ermen
London/Berlin: Anschlüssel

fruehsorge contemporary drawings, Berlin, 9.9. – 29.10.2011

Es geht (fast) ausschließlich um Zeichnung. Der Kunsthistoriker Jan Philipp Fruehsorge steckt dahinter, der (neudeutsch formulierte) Name der 2003 gegründeten Firma ist gleichzeitig das Programm: „contemporary drawings“. Neben Einzelausstellungen der Künstler, die hier zu Hause sind oder zumindest in Berlin vertreten werden (Frank Badur, Mark Lammert, Malte Spohr oder Katrin Ströbel) gab es bei Fruehsorge immer wieder Gruppenausstellungen, in denen sich das Medium als solches reflektiert oder feiert, – gelegentlich sogar mit musealem Anspruch; 2007 etwa war hier parallel zur großen Retrospektive im Hamburger Bahnhof „A Tribute to Brice Marden“ zu sehen. Und immer mal wieder lädt der Galerist Gastkuratoren oder befreundete Institutionen ein. Das schwedisch/norwegische Magazin für Zeichnung FUKT (Björn Hegardt) war hier zu Gast, Berliner Kunstkritiker konnten hier ihre ganz besonderen Vorlieben in einer kollektiven Ausstellung präsentieren. Zur Zeit heißt der Gastkurator Andrew Hewish, er ist Leiter und Erfinder des CARD (Center for Recent Drawing) in London, einer unabhängigen Non-Profit Organisation, die es seit 2004 gibt. Fruesorges Galerie platzt fast aus allen Nähten, denn der Kurator, der selber Zeichner ist, hat 53 Künstler mit insgesamt 220 Arbeiten ausgewählt.

Das mutwillig etwas verbogene Stichwort „Anschlüssel“ versteht sich als doppeldeutige Anspielung auf Anschlüsse, auch Verbindungen zu den besagten Metropolen oder einfach als Schlüssel schlechthin, der neue Räume öffnen kann. Wie häufig in der Szene der Zeichnung, wo es um den medialen Eigensinn geht, gibt es kaum Beschränkungen; allenfalls Vorlieben. Die vermutete Mehrzahl strenger, abstrakter Positionen, hält der Nachprüfung nicht ganz stand. Klassische…


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