Judith Elisabeth Weiss
Llyn Foulkes
»Rebellisch, kompromisslos, verstörend«
Museum Kurhaus Kleve, 8.12.2013 – 2.3.2014
Der amerikanische Künstler Llyn Foulkes (* 1934) wurde bei der dOCUMENTA 13 als Entdeckung gefeiert. Hier gab er Aufführungen mit seiner selbst konstruierten, seit 1979 immer komplexer werdenden Musikmaschine The Machine, bestehend unter anderem aus Kuhglocken, Orgelpfeifen, Bass-Saiten, Autohupen, Flexiphon und Perkussion, mit der er zu schiefen Tönen Kritik am Kapitalismus und an der Politik der USA übte. „Music is my joy, painting is my angst“, bringt er den gegenseitigen produktiven Austausch seiner beiden künstlerischen Standbeine auf den Punkt. Den Hype der Entdeckungsobsessionen in der Kunstszene indes kommentierte der seit über fünf Jahrzehnten tätige Künstler süffisant mit der Feststellung, er werde ohnehin alle zehn Jahre aufs neue entdeckt. Mit rund 100 Werken – darunter viele Arbeiten, die seit längerer Zeit auch in Amerika nicht mehr zu sehen waren – ist die Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve endlich die erste Retrospektive des in L.A. lebenden Künstlers in Europa. Vom Hammer Museum Los Angeles übernommen, das Llyn Foulkes in einer grandiosen Werkschau im Frühjahr mit anschließender Präsentation im New Museum New York gewürdigt hat, dokumentiert die Ausstellung das vielgestaltige Oeuvre eines fast 80-Jährigen, das in den Traumata der Nachkriegszeit seinen Anfang nimmt und in den letzten drei Jahrzehnten in einer fundamentalen Kritik am „American Way of Life“ mündet. Zwei Jahre hat Foulkes Mitte der 50er Jahre während seines Dienstes in der Armee in Deutschland verbracht; in dieser Zeit setzte er sich in den Museen mit den alten Meistern auseinander und…