LKW
DINGE ZWISCHEN LEBEN, KUNST & WERK
OK CENTRUM FÜR GEGENWARTSKUNST, LINZ, 21. 5. – 14. 7. 1999
KONZEPT & IDEE: PAOLO BIANCHI
Real ist, was zwischen den Dingen ist, und nicht das Ding selbst.
Jean-Luc Godard
Wenn Gelb in Blau fliesst, entsteht Grün. Wenn Dinge zwischen Leben, Kunst & Werk zu japsen beginnen, kommt es zum Crossover, zu einem Wechselspiel koproduktiver Harmonien und nicht weniger produktiver Dissonanzen. Wie es für die Nervenzellen im menschlichen Körper fast unerschöpfliche Verbindungen gibt, versucht das Projekt “LKW” die Kunstwelt nicht als Baukasten von Einzeldingen, sondern als ein Netz zu verstehen: Alles hängt zusammen!
In Zeiten, die sich bewegen sollen, interessiert weniger, was sich im Kunstbetrieb bewegt, als vielmehr, was die Künstler bewegt. Die Realität mutierte durch den Erfolg der Medien in der Mitte des Jahrhunderts zur (Virtual) Reality. Jetzt, am Ende des Jahrhunderts, ist die Medienwelt aufgesplittert, hat sich die Reality zum Real Life gewandelt. Die Kunst ist dem Leben nicht länger überlegen. Die Verflechtungen der Kunst mit dem Realen lassen sich auch in der Gegenwartskunst und der Literatur, im Denken und in den Genres Sound, Image & Poetry beobachten. Utopien über Lebensformen und das Zusammenleben werden wieder wichtig.
Das Integrieren hybrider Dinge in die Werke führt zu einer Anti-Kunst – aber als Kunst. Mehr noch: Die Situation für die Kunst- und Denkproduktion hat sich heute nicht mehr nur medial, sondern auch real verändert. Leben & Kunst, aber auch Zentrum & Peripherie, Starkult & Radikalität, Dandytum & Andersartigkeit begegnen sich nicht im Gegeneinander, sondern als Mannigfaltigkeit, Vielheit und Veränderung, entwickeln…