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Ausstellungen: Berlin · S. 225 - 226
Ausstellungen: Berlin , 2014

Michael Hauffen
Lizzie Fitch / Ryan Trecartin

»SITE VISIT«
KW Institute for Contemporary Art, Berlin, 14.9.2014 – 11.1.2015

Ein Ausstellungsbesuch ist nicht zuletzt auch ein Besuch. Man besucht eine Ausstellungsstätte. Heute ist der Besuch nicht mehr zwingend, denn es gibt ja die zeit- und energiesparende Möglichkeit, via Internet die ausgestellten Dinge zu besichtigen – aber halt! – das ist ja auch ein „Besuch“: zumindest der Ausdruck SITE VISIT, mit dem diese Ausstellung hier überschrieben ist, würde in beiden Fällen zutreffen.

Die Stätte, die sich dem realen Besucher der Kunstwerke diesmal darbietet, besteht vor allem aus einem großen Projektionssaal und einer elektronischen Geräuschkulisse, die selbst den Boden spürbar erbeben lässt. Schon vor dem Eintreten durch eine der Lichtschleusen mit dem üblichen schwarzem Vorhangstoff, nimmt man die nicht gerade einladenden Geräusche überdeutlich wahr, die von knackendem Holz dominiert sind, so als ob gerade ein Wald brennt. Dem ersten Blick in die Räume hinter dem Vorhang bietet sich dann aber überraschenderweise keine chaotische Installation, sondern zunächst eine vollkommen aufgeräumte Leere, die in Form einer Reihe von überdimensionalen Sesseln sogar beinahe zum Verweilen einlädt. Dahinter wartet der große Saal mit weiteren großzügigen Sitz- und Liegemöbeln auf: die bestmögliche Voraussetzung, sich auf eine extensive 6-Kanal-Videoprojektion einzulassen.

Die Anordnung der Projektionsflächen ist laut Erklärung der Künstler der Anordnung von Lautsprechern einer 5.1 Surround Sound Anlage nachgebildet, wobei man aus verschiedenen Richtungen derart beschallt wird, dass ein voller audiophoner Raumeindruck entsteht – jedenfalls bei statischen Rezipienten. Auch unter Berücksichtigung dieses medialen Konzepts bleibt allerdings die sinnliche Überforderung, die in der Unmöglichkeit…



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