FRANK-ALEXANDER HETTIG
Liz Larner
Museum of Contemporary Art, Los Angeles, 2.12.2001 – 10.3.2002
Die Faszination bezüglich konstanter Transformationen, Metamorphosen und Verfall kennzeichnet die Skulpturen in dieser Übersichtsausstellung von Liz Larner. Die Veränderung von Form und Farbe ist schon in den frühen dokumentierten ,Kultur-Arbeiten’ von 1987 zu ersehen, wobei sie unterschiedliche opulente Substanzen wie zum Beispiel Champagner, Kaviar und saure Sahne in Petrischalen zusammenmixte und die bakteriellen Wechselbeziehungen, Form- und Farbveränderungen im Laufe der Zeit fotografisch festhielt. Ein anderes skulpturales Experiment war die Zusammensetzung einer Mischung aus einer rosafarbenen Orchidee, gelber Buttermilch und einem glänzenden Kupferpfennig, welche mit dem Geliermittel Agar angereichert wurde, um den biologischen Prozess zu beschleunigen. Exotische natürliche Schönheit, reiche Substanz und der Schein des Kommerzes beeinflussen einander und resultierten in einem noch immer schönen Klumpen verfaulter Verfärbung, Schimmel und Verfall.
Eine ähnlich flüchtige Zusammensetzung ist in ihrer ersten Skulptur mit dem ironischen oder beinahe makabren Titel “Used to Do the Job” (1987) zu erkennen. Zwei Kubusse sind übereinandergestapelt, wobei der untere Kubus aus Blei und Eisenblech besteht und der obere aus Paraffin. Der untere könnte die Schale des oberen sein, aber auch die Frage, was der Zweck des Sockels sei, wird hier hintergründig gestellt. Das Loslösen vom Boden; der Speicher, die Hülle oder die Spiegelung: Skulptur als Explosion im Raum oder Implosion in sich selbst.
Liest man jedoch die Liste der unterschiedlichen Bestandteile, die sich in dem oberen Paraffinkubus befinden, erkennt man, dass es Ingredienzien sind, die für klassische Bronzeskulpturen verwendet werden und auch für Sprengkörper.
Verfall und Zerstörung, Interaktion, Form und…