Literatur zum Thema
von Rainer Wick
Was immer die Motive sein mögen – die Aversion mancher Künstler, in die “Niederungen” angewandter Gestaltung herabzusteigen, der Unwille bzw. die Unfähigkeit mancher Architekten, sich vom liebgewonnenen Dogma der “Materialgerechtigkeit” zu verabschieden, die Gleichgültigkeit mancher Autoren gegenüber einem vermeintlich irrelevanten Gegenstand -, Tatsache ist, daß der Buchmarkt mit Literatur zum Thema “Farbe und Architektur” zur Zeit nicht gerade üppig gespickt ist (im Unterschied zur Flut neuerer Publikationen über Wallpainting/Wandbilder/Fassadenmalerei; siehe hierzu Kunstforum 50, S. 140 f.).
Schon lange vergriffen sind zwei Bücher zum Thema, die Konrad Gatz in den 60er Jahren zusammen mit Wilhelm O. Wallenfang (Farbige Bauten, München 1960) und mit Gerhard Achterberg (Architektur farbig, München 1966) bei Callwey veröffentlicht hat und die die Bemühungen jener Zeit um mehr Farbe in der Architektur anhand zahlreicher farbiger Abbildungen dokumentieren.
Ebenfalls vergriffen ist die 1976 im Berliner Abakon Verlag erschienene Broschüre Farbe im Stadtbild, herausgegeben von Harald Machnow u.a. im Auftrag des Berliner Senators für Bau- und Wohnungswesen, eine frisch gemachte Dokumentation, die allerdings – von einer zur Lektüre sehr zu empfehlenden allgemeinen Einführung in das Problem der historischen Architekturfarbigkeit abgesehen – vor allem auf die besonderen Berliner Verhältnisse zugeschnitten ist.
Diese Einschränkung trifft nicht für das von Martina Düttmann, Friedrich Schmuck und Johannes Uhl herausgegebene und mitverfaßte Handbuch Farbe im Stadtbild zu, das 1980 bei Archibook in Berlin herauskam (Preis DM 86,-). Dieses “Handbuch in 6 Teilen für Architekten, Bauherren, Farbgestalter, für Stadtbewohner und Betrachter” (so der jedermann einschließende Untertitel) fußt auf der gerade erwähnten Broschüre von 1976,…