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Ausstellungen: Kaiserslautern/Köln · von Amine Haase · S. 314 - 317
Ausstellungen: Kaiserslautern/Köln , 2013

Amine Haase
Linda Karshan

»Vom Klang des Zeichnens«
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, 16.1. – 7.3.2013

Galerie Werner Klein, Köln, 19.1. – 23.2.2013

Der Titel der ersten Museumsausstellung von Linda Karshan lenkt den Blick auf „Lines and Movements – Bewegung und Linie“. Tatsächlich taucht immer wieder die Metapher von „getanzten Bildern“ im Zusammenhang mit den Zeichnungen der in London lebenden amerikanischen Künstlerin auf. Der Pulsschlag der Künstlerin bestimmt den Rhythmus ihrer Hand- und schließlich ihre Körper-Bewegung. Eine „innere Choreographie“ legt Taktschlag und Form ihrer Arbeiten fest. Das Erstaunlichste an der Zusammenschau im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), die Arbeiten von 1984 bis 2012 versammelt, ist die zunehmende Beruhigung dieses Rhythmus. Karshans frühe Zeichnungen zeigen eine bewegte Oberfläche, kreisende Linien, Spuren weniger kontrollierter als geradezu ekstatischer Rhythmisierung. Sie sind expressiv, ja wild. Die breiten Tuschpinselzüge werden aber schon bald gebändigt, drängen jedoch weit über die Gitter-Linien des Hintergrunds hinaus. Dicke schwarze Punkte quellen aus dem Raster heraus. Und allmählich werden die Gitter selbst zum Bildthema. Rundes wird mehr und mehr verbannt, scheint sich in horizontalen Linien aufzulösen, die sich manchmal verknoten, dann wieder säuberlich aufgetrennt und geordnet werden. Und etwa seit frühen 2000er Jahren sind die Linien so rhythmisiert, dass eine ganz klare Rechteck-Ordnung entsteht.

Rundungen tauchen, ganz sparsam, erst wieder in Arbeiten von 2012 auf, die nicht in Kaiserslautern, sondern in der Kölner Galerie von Werner Klein zu sehen sind. Der Galerist, der Karshans Werk seit zehn Jahren beobachtet und ausstellt, deutet in subtiler Hängung an, wie die Künstlerin sich treu bleibt. Auch wenn die…



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