Lick ‘mhard, Hit’m Deep
Ein Gespräch mit Rabotnik Tv Amsterdam von Anna Abrahams und Willem Velthoven
RABOTNIK TV ist der Nachfolger der Amsterdamer Kraken/Piraten Fernsehstation PKP RABOTNIK, die wöchentlich unter dem Motto VIRTUELLES FERNSEHEN ein kulturelles Videomagazin über das Amsterdamer Kabelnetz ausgesendet hat. Daneben fielen sie mit Präsentationen bei Daniel Buchholz in Köln (April ’87) und auf der KUNSTRAI (Kunstmesse Amsterdam) auf.
Die Themen variieren von GOD bis TRASH, werden postpunk, dadaistisch und modernistisch angegangen, wobei immer die Demokratisierung und gleichzeitig die Mystifizierung des Mediums Fernsehen zentral stehen. Journalistische, künstlerische und technische Codes werden zielbewußt übertreten oder gerade mit so viel Nachdruck angewendet, daß sich in der Fernseh-Hyperrealität eine große Spannung aufbaut oder aber eine totale RELAXATION.
Bei diesem Interview (31. September ’88) waren folgende Redaktionsmitglieder von RABOTNIK anwesend: Gerald-Jan Docu (Filmkritiker), Paul Groot (Kunstkritiker), Nat Finkelstein (früher Hoffotograf), Gerald van der Kaap (bildender Künstler), Jur ‘Bad Drill’ Anae (Kulturphilosoph, der seinen Spitznamen in der Amsterdamer Gay Szene erhielt) und Nol Wydhaar (die frühreife Freundin von Finkelstein). Weitere Redaktionsmitglieder sind Menno Grootveld, Leo Anemaet, Mike van Bibikov und Matthias Ylstra.
Im allgemeinen arbeiten sie in der Anonymität – zum einen, um dadurch juristisch-technische Ansprüche von möglichen Rechteinhabern zu umgehen, vor allem aber um die Wichtigkeit, die der Begriff der Anonymität in ihrem künstlerischen Denken hat, zu betonen.
Die Redaktion zielt darauf, jede Woche ein Programm mit einem ganz eigenen Profil auszustrahlen, das vor allem durch künstlerische und ästhetische Erwägungen bestimmt wird. Die Wahl für heutige Formen wie RAPPING, SCRATCHlNG und SAMPLING ist natürlich unvermeidlich, aber auch…