Claudia Posca
Liberté & Egalité
»Freiheit und Gleichheit – Wiederholung und Abweichung in der neueren französischen Kunst«
Museum Folkwang, 4.6.-27.8.1989
Kunstmuseum Winterthur, 24.9.-12.11.1989
Dieses Jahr ist dem Gedenken der französischen Revolution gewidmet. In eigenwilliger und darin überzeugender Weise bezieht sich auch die Ausstellung Liberté & Egalité – Freiheit und Gleichheit – Wiederholung und Abweichung in der neueren französischen Kunst, die Erich Franz vom Museum Folkwang in Essen in Zusammenarbeit mit Dieter Schwarz vom Kunstmuseum Winterthur konzipiert hat, auf dieses Ereignis. Hinter dem etwas umständlichen und zugleich treffenden Ausstellungstitel steckt eine für die französische Kunst der letzten 20 Jahre repräsentative übersichtsschau. Nicht nur, daß sie in Deutschland nicht oder kaum bekannte Künstler aus Frankreich von Rang und Namen und zudem auch der jüngeren Generation zeigt, sondern bemerkenswert ist die Stringenz der Ausstellung. Dabei basiert das Konzept der Ausstellung “auf der Beobachtung, daß in der neueren französischen Kunst häufig repetitive Strukturen auftreten, die durch den künstlerischen Arbeitsprozeß jedoch in Frage gestellt und aufgebrochen werden”, wie es im Vorwort des Katalogs nachzulesen ist. In diesem Sinn auch konzentriert und konzeptionalisiert die Ausstellung persönliche Kenntnisse und Erfahrungen der aktuellen künstlerischen Situation in Frankreich, so daß hier gesehene Sachverhalte vorgestellt werden, die nicht etwa der Logik einer konstruierten These entstammen. Wenn dies dazu führt, vorrangig Werke aus dem Bereich der konkreten Kunst im weitesten Sinne zu zeigen, kann dies vor allem drei Gründe haben: 1. ist die Thematik der Repetition Angelegenheit einer eher erkenntnistheoretisch-rational orientierten Kunst, 2. entspricht dies dem gegenwärtigen Kunstschaffen in Frankreich und 3. liegt hier eine…
